Eine Steigerung zum ersten - unglaublich spannend!
Bewertet mit 4.5 Sternen
Der Einstieg in "Feuer" gelang mir sehr gut, obwohl das Erscheinen seines Vorgängers, der mir übrigens sehr gut gefallen hat, ja schon fast ein ganzes Jahr zurücklag und ich "Zirkel" dazwischen nicht nochmal gelesen hatte.
Die Handlung ist, wie schon im ersten Band, sehr auf die Privatleben der Protagonistinnen fokussiert und der Leser bekommt alle ihre familiären und sozialen Probleme mit, da die Kapitel, oder sogar auch Abschnitte in Kapiteln, jeweils aus der Sicht einer anderen Auserwählten erzählt werden.
Das hat mich persönlich aber nicht besonders gestört, da das Buch meiner Meinung nach zu düster geworden wäre, denn die Apokalypse durch die Dämonen rückt nun immer näher und die Gefahr, der sie sich diesmal stellen müssen, ist auch um einiges bedrohlicher als der Kampf gegen den Gesegneten der Dämonen im ersten Teil (Das fand ich nämlich ehrlich gesagt ein bisschen lahm ;D).
Außerdem erfährt der Leser mehr über die Kräfte der Auserwählten und es wird aufgedeckt, aus was Minoos Kraft besteht.
Einzig und allein gestört, hat mich das Ende. Es hat zwar eine überraschende Wende, da ich bis zum Ende nicht ahnte, wer denn nun hinter dem Ganzen steckt und es ist spannend, aber es war meiner Meinung nach zu schnell vorbei, im Verhältnis zu dem langen Teil der Geschichte, der zum Ende hinführt.
Um jetzt zu den Charakteren zu kommen, muss ich sagen, dass es mir gut gefallen hat, dass es endlich Erählpassagen aus Idas Sicht gab, die ja im ersten Teil vollkommen übergangen worden war und man sie somit einfach nur als verwöhnte Zicke kannte, die die Anderen am laufenden Band drangsalierte.
Nun erfährt man, warum sie sich so verhält, warum sie die Anderen nicht leiden kann und am Ende war sie mir sogar relativ sympathisch, da sie endlich versteht, was es heißt, zum Zirkel zu gehören.
Die anderen Auserwählten konnte ich zwar nicht immer leiden, aber sie sind gut ausgearbeitet und man kann ihre Beweggründe meistens verstehen.
Besser als die Protagonistinnen haben mir die Nebencharaktere gefallen.
Vor allem die Eltern von Elias, der im ersten Teil am Anfang gestorben ist, machen eine erstaunliche Verwandlung durch und eignen sich eine ganz neue Art der Trauerbewältigung an ( hat natürlich alles seine Gründe).
Es tauchen auch noch ein paar andere Charaktere auf, aber das müsst ihr selber herausfinden ;).
Zum Schreibstil muss ich noch lobend anmerken, dass ich es bewundernswert finde, dass man nicht merkt, welchen Teil Sara Malmgren und welchen Teil Mats Strandberg geschrieben hat. Bei anderen Büchern, die von mehreren Autoren verfasst wurden, fällt einem das manchmal auf und das stört!
Fazit
Bei "Feuer" haben die Autoren Malmgren und Strandberg wieder ganze Arbeit geleistet und sie enttäuschen auf keinen Fall die hohen Erwartungen, die ich nach "Zirkel" hatte.
Mit sich entwickelnden Protagonisten und spannenden Nebencharakteren, sowie einer mitreißenden Idee, die zwar die des ersten Teils fortführt, aber doch noch neue Elemente schafft, schaffen sie es, dass man nach den 736 Seiten nicht das Gefühl hat, Zeit vergeudet zu haben.
Da mir aber das Ende nicht ganz so gut ausgearbeitet vorkam, vergebe ich solide vier von fünf Sternen und freue mich schon auf den dritten Band "Schlüssel"!