Rezension

Eine ungewöhnliche LIebesbeziehung

Auf die andere Art - Phoebe Ann Miller

Auf die andere Art
von Phoebe Ann Miller

Bewertet mit 3.5 Sternen

Eine Partnerschaft jenseits der vorgefertigten moralischen Muster.

Dies ist die ungewöhnliche Geschichte von Charlotte. Sie sieht aus wie ein Engel und führt seit 15 Jahren eine glückliche Beziehung mit ihrem gut aussehenden Mann Jason, der ein erfolgreicher Bestsellerautor ist. Sie sind verliebt wie am ersten Tag und leben in einem wunderschönen Haus direkt am See. Die Arbeit in einer Rechtsanwaltskanzlei ist ihr wichtig und macht ihr viel Spaß.
Als sie einen neuen Chef bekommt, ahnt sie nicht, dass das ihr Leben auf den Kopf stellen wird. Dominic sieht nicht nur verdammt gut aus, nein, er ist auch mitfühlend, hilfsbereit und im Beruf sehr kompetent. Man merkt sofort beim Lesen, dass Charlotte ihm vom ersten Moment an gefällt und durch die gemeinsame Arbeit verbringen sie viel Zeit miteinander und lernen sich immer besser kennen.

Besonders gut hat mir gefallen, dass es bei Charlotte nicht Liebe auf den ersten Blick war, sondern dass es einige Zeit dauert, bis auch sie Gefühle für Dominik entwickelt. Und selbst dann stürzt sie sich nicht Hals über Kopf in eine Affäre, sondern versucht das Richtige zu tun. Doch was ist das Richtige, wenn man merkt, dass man tatsächlich zwei Männer aufrichtig liebt? Sie macht sich die Entscheidung nicht leicht und die Autorin beschreibt ausführlich und glaubwürdig, wie sehr Charlotte unter der Last der Entscheidung leidet.

Obwohl Jason und Dominik nach einiger Zeit erstaunlich entspannt mit ihrer unkonventionellen Beziehung umgehen, gibt es immer wieder Ereignisse, die Charlotte zu schaffen machen. Und so geht es auch hauptsächlich um Charlottes Gedanken und ihr Gefühlsleben. Man kann als Leser jederzeit nachvollziehen, was in ihr vorgeht, da dies sehr emotional und detailliert geschildert wird.

Aufgelockert wird die Geschichte durch den Fall, den Charlotte gemeinsam mit Dominik bearbeitet. Hier lernt man eine andere Facette der beiden kennen, was den Figuren mehr Format gibt. Dieser Handlungsstrang hat mir gut gefallen, da er etwas Abwechslung bringt.

Anfangs hat mir das Buch sehr gut gefallen und die Seiten sind nur so dahingeflogen. Die Personen waren mir sympathisch, auch wenn sie fast schon zu perfekt sind um glaubwürdig zu sein. Doch zum Ende hin ließ mein Interesse leider nach und die Lektüre hat sich gezogen. Woran lag das? Vielleicht daran, dass etwas zu oft betont wird, wie toll Charlotte ist, oder wie sehr und bedingungslos sie von beiden Männern geliebt wird?

Insgesamt habe ich das Buch über diese Dreierbeziehung gerne gelesen, weil es erfrischend war mal einen etwas anderen Liebesroman zu lesen und sich mit einer unkonventionellen Art der Partnerschaft zu beschäftigen, die von den gewohnten moralischen Mustern abweicht.