Rezension

Einfach gestrickte Liebesgeschichte mit naiver Protagonistin!

Das wilde Herz der Lady Gwen - Kerstin Garde

Das wilde Herz der Lady Gwen
von Kerstin Garde

Das ansprechende Cover und der Klappentext haben mich neugierig gemacht auf Kerstin Gardes historischen Liebesroman "Das wilde Herz der Lady Gwen". Leider wurde das Buch nicht meinen Erwartungen gerecht. Die Protagonistin entpuppte sich höflich gesprochen als reichlich naiv, wenn nicht zu sagen kindlich. Anstelle eines geschickten diplomatischen Ränkespiels versucht sie  u.a., den unerwünschten Bräutigam ihrer Schwester dadurch zu verscheuchen, dass er mit stinkender Fischsuppe übergossen wird. Selbst wenn man von einer Siebzehnjährigen nicht erwarten kann, dass sie diplomatisches Fingerspitzengefühl hat, Gwens Aktionen auch im weiteren waren wenig durchdacht und nur noch peinlich.
Der zukünftige Bräutigam, der Earl of Fellon, ist ein Widerling, wie er im Buche steht, doch der männliche Protagonist Richard, sein schwarzer Ritter, kann auch nicht wirklich überzeugen. Wie Gwen über seine bisherigen Gräueltaten einfach hinwegsehen und in ihm aufgrund seiner schönen blauen Augen einen guten Menschen vermuten kann, kommt einfach nicht nachvollziehbar rüber.
Insgesamt sind die Figuren, ihr Tun, ihre Motive und Gefühle für mich nicht schlüssig beschrieben. Die Handlung zieht sich ziemlich dahin, das Ende kommt dann aber ziemlich jäh und abrupt.
Der Schreibstil der Autorin hat mich leider auch nicht sonderlich angesprochen. Er ist sprachlich sehr einfach gehalten. Zusammen mit der doch sehr vorhersehbaren Handlung fühle ich mich leider von der Geschichte ziemlich enttäuscht - schade, das wäre mehr Potenzial in der Idee gewesen.