Rezension

Einfach wunderschön!

Alice, wie Daniel sie sah - Sarah Butler

Alice, wie Daniel sie sah
von Sarah Butler

Daniel, Ende 50, ist obdachlos. Er selbst bezeichnet sich als Landstreicher. Er hat eine Tochter, Alice. Er hat Alice jedoch noch nie gesehen. Einst hat er ihre Mutter geliebt, doch als sie von ihm schwanger wurde, hat sie sich für ihren Ehemann und die beiden gemeinsamen Töchter entschieden. Sie war Daniels große und einzige Liebe, seine ganze Hoffnung. Die Trennung hat er nicht verkraftet. Er hat seinen Job und seine Wohnung verloren. Seitdem streift er durch London. Er ist immer auf der Suche nach seiner Tochter. Daniel hat jedem Buchstaben eine Farbe gegeben. Ständig sammelt er irgendwelche kleinen Gegenstände. Pappe, Papierschnipsel, Zigarettenpapierchen, Schnürsenkel. Die gesammelten Dinge sind immer aus den Farben, die Alice Namen bilden. Er bildet daraus kleine Kunstwerke. Alice selbst ist rast- und ruhelos. Immer wieder zieht es sie in die weite Welt hinaus, von einem Ort zum anderen. Sie fühlt sich nicht dazu gehörig und kann doch nicht sagen, warum das so ist. Auf der Beerdigung ihres Vaters fällt ihr ein Obdachloser auf. Es ist Daniel. Daniel, der sie durch Zufall durch eine Todesanzeige in der Zeitung gefunden hat. 

"Alice, wie Daniel sie sah" von Sarah Butler ist ein großartiges Buch! Mit erzählerischr Kraft und großem Einfühlungsvermögen schreibt Sarah Butler über Daniels Leben und das von Alice. Die Geschichte berührt, sie macht nachdenklich. Oft sieht man Obdachlose durch die Gegend streifen. Wie oft habe ich mich da selbst schon gefragt, welches Schicksal mag dieser Mensch erfahren haben, dass er jetzt auf der Straße lebt? Daniel hatte auch so ein Schicksal. "Alice, wie Daniel sie sah" - Literatur vom Besten!