Rezension

Einfache und zugleich originelle Rezepte zum Nachmachen und Genießen

Weight Watchers - Diabetes Genussrezepte -

Weight Watchers - Diabetes Genussrezepte
von Ww

Bewertet mit 4.5 Sternen

Leckere und einfache Rezepte für Diabetiker:innen und alle, die sich gesund ernähren möchten. Noch dazu viele Infos, Tipps und Anregungen.

Ich schreibe meine Rezension zu diesem Buch als Nicht-Betroffene bzw. als indirekt Betroffene, weil ein Familienmitglied an Diabetes erkrankt ist. Ich habe mir von diesem Buch zum einen Informationen erhofft, zum anderen leckere und einfache Rezepte, die wir für die ganze Familie zubereiten können.

Und ich kann schon einmal vorwegnehmen: meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht.

 

Das Cover

Ich finde das Cover sehr ansprechend. Sowohl was das Motiv betrifft als auch die Farben. Man bekommt gleich Appetit und Lust aufs Kochen. So sollte es im Idealfall bei einem Kochbuch auch sein. Text und Bild sind in einem ausgewogenen Verhältnis. Das Cover ist weder zu nüchtern noch zu überladen, es gefällt mir wirklich gut.

 

Basiswissen Diabetes 

 Eine wirklich sehr übersichtliche Darstellung darüber, was Diabetes eigentlich ist. Sowohl die Einteilung als auch die farbliche Untermalung tragen dazu bei, dass man eine gute Orientierung hat und auch später gezielt auf Informationen zurückgreifen kann. Ich finde die Balance zwischen ausreichend Wissensvermittlung und dabei dennoch kurz und knapp zu formulieren großartig.

Schön ist auch der Übergang zum Rezeptteil, indem darauf eingegangen wird, wie Diabetes und Ernährung im Zusammenhang stehen. Es wird dort auch auf die Prävention eingegangen. Das ist für mich interessant, weil ich selbst nicht betroffen bin, aber mein Opa. Er erhält eine direkte und der Rest der Familie eine indirekte Ernährungsschulung.

Das Prinzip, mit dem WW arbeitet und auf dem auch das Buch basiert ist wirklich sehr einfach und doch geht es auf die individuellen Bedürfnisse und einzelnen Teilbereiche ein. Klasse.

 

Diabetes-Mythen

Da ich mich bisher noch nicht so sehr mit dem Thema Diabetes auseinandergesetzt habe, waren mir die Mythen auch nicht so geläufig. Vielmehr war ich nun interessiert, ob ich nicht Fehlinformationen vertraut habe, die ich nun aufdecken kann und mein Denken über diese Stoffwechselstörung korrigieren kann.

Dieser Teil trägt wirklich zur Aufklärung bei, indem er Fakten liefert. Natürlich haben Mythen irgendwo ihren Ursprung und es ist oft auch ein Quäntchen Wahrheit dabei. Hier wird aufgezeigt, dass man nicht schwarz-weiß denken kann, sondern dass es immer auch Abstufungen und Variationen gibt. Es gibt auch hilfreiche Tipps und Hinweise, worauf als Betroffene:r dennoch zu achten ist.

 

Nils Erfolgsgeschichte

Durch dieses persönliche Fallbeispiel kann ich mich als Nicht-Betroffene gut in das Thema hineinversetzen und ein besseres Verständnis für meinen Opa und andere Betroffene entwickeln. Mir war bis jetzt nicht bewusst, dass äußere Faktoren und veränderte Lebensbedingungen und -ereignisse auch einen jahrelang gut eingestellten Diabetes ins Wanken bringen können.

Wie viel man mit einer Umstellung und Anpassung der Ernährung verbessern kann, macht Hoffnung und motiviert. Und das alles ohne Verzicht und strenge Regeln. Sehr authentisch macht Nils' Geschichte die Tatsache, dass es trotz allem immer wieder auch Herausforderungen für ihn gibt. Die Gesundheit fällt einem nicht in die Hände, man muss, man kann aber auch etwas für sie tun.

 

Frühstück & Abendbrot 

Was für eine tolle Auswahl in süß & herzhaft! Ich bin wirklich beeindruckt. Von Pancakes über Porridge, von einem typischen 'english breakfast' (sogar in vegan) hin zu French Toast und Backrezepten. Die Rezepte sind einfach gehalten und es gibt eine verständliche Anleitung. Die Bilder sind hochwertig und machen Appetit. Das pikante French Toast haben wir gleich ausprobiert und es hat uns sehr gut geschmeckt. Es war vegetarisch und nussfrei, was wir anhand der Symbole gleich erkennen konnten. Da wir keine Pinienkerne hatten, haben wir stattdessen geröstete Mandelblättchen genommen, was auch sehr gut gepasst hat. Die Balsamicocreme hat dem Ganzen den besonderen Pfiff gegeben.

 

Suppen, Salate & kleine Speisen

Hier sind wirklich originelle Rezepte dabei. Das Tomaten-Orangen-Carpaccio ist mir so noch nie begegnet und ich wäre selbst auch nie auf die Idee gekommen, diese Kombination zu wählen. Es sieht aber wirklich köstlich aus, und auch Nils hat es ja zu seinen Lieblingsrezepten gekürt. Das würde ich wohl gerne mal probieren. Da ich keine Walnüsse mag, würde ich dann andere Nüsse verwenden.

Das Omelette steht auch ganz oben auf unserer Liste. So ähnlich haben wir es schon oft gemacht, aber eben noch nie mit Ricotta. Da bin ich schon sehr gespannt. Und ich glaube, die marokkanische Blumenkohlsuppe steht noch höher im Ranking. Also wirklich, wirklich toll, diese Rezepte.

 

Pasta, Aufläufe, Pfannengerichte & mehr 

In diesem Teil waren mir fast schon zu viele Rezepte mit Fleisch dabei, wir essen in der Familie nämlich kein Fleisch. Bei manchen Rezepten kann man es leicht durch ein Fleischersatzprodukt austauschen, aber bei anderen Rezepten finde ich es etwas schwierig, es abzuändern, sodass es noch nahe an das Original herankommt und dennoch fleischfrei ist.

Zum Glück gibt es aber auch eine gute Auswahl an vegetarischen Gerichten und auch Fisch und Meeresfrüchte sind dabei, die wir wiederum essen, wenn auch in Maßen.

 

Süßes & Desserts

Im letzten Rezeptteil wird es wirklich lecker! Wir lieben es ja süß, und wir lieben Crumble, was gleich als erstes aufgelistet ist. Bisher haben wir das immer mit Äpfeln zubereitet. Hier gibt es eine Variante mit Brombeeren und Rosmarin. Das klingt wirklich interessant. Nils gibt uns auch noch weitere Variationen mit an die Hand. Das gefällt mir im Übrigen insgesamt sehr gut in dem Buch, dass immer noch kreative Vorschläge und praktische Tipps von Nils auftauchen. Auch in diesem Teil sind die Rezepte unkompliziert nachzumachen und die Zutatenliste übersichtlich.

  

Mein Fazit

Das Buch bietet das, was es verspricht: Genussrezepte für jeden Tag. Denn die Rezepte sind unkompliziert, haben keine allzu exotischen Zutaten und es gibt für jedes Rezept eine verständliche Anleitung, alle wichtigen Informationen auf einen Blick und noch dazu wirklich tolle Fotos, die Appetit machen. Davon profitiert nicht nur die an Diabetes erkrankte Person, sondern die ganze Familie.