Rezension

einfühlsam aber etwas langatmig

Die Wahrheit über Alice
von Rebecca James

Bewertet mit 3.5 Sternen

Die Wahrheit über Alice" erfährt man häppchenweise. Wie alles andere auch. Vielleicht war es das Hüpfen zwischen den drei Zeitebenen, was die Spannung aus der Geschichte immer wieder herausnahm. Oder das hohe Maß an einfühlsamen und eigentlich schönen Beschreibungen der Seelenzustände der Hauptdarstellerin. Die Sprache war angenehm und die Ausführungen dem Alter der "Heldin" Kathrine durchaus angemessen. Ihre Naivität und ihr langes Festhalten an Alice als Freundin klangen glaubhaft und keineswegs aufgesetzt. Alle Personen hatten eigene Tiefe auch wenn ich fand, dass Alice für ihre 18 Jahre einfach zu grausam und zu gefühllos war.

Irgendwie fehlte trotzdem etwas die Spannung. Wie gesagt, mich störte, dass Vergangenheit und "Zukunft" nebeneinander aufgerollt wurden. Es waren also Anfang und Ende immer gleichberechtigt nebeneinander und dadurch fragte ich mich lediglich, wie Alice zu Tode kam. Das ist mein zweiter Kritikpunkt. Denn der Showdown war so schnell erzählt, dass ich fast sagte: Hoppla und jetzt ist sie einfach ertrunken und Mike gleich noch mit?

Fazit: Eine schöne Sprache, flüssig und glaubhaft erzählt aber man hätte das Tempo gerne erhöhen können und den Höhepunkt etwas ausführlicher beschreiben können. Der Schluss war angenehm aber ich hatte von Anfang an den Verdacht, dass Robbie und Katie noch ein Paar würden, also keine echte Überraschung.