Rezension

Einmal, dann ist Schluss?

Ein mallorquinischer Sommer - Helen Walsh

Ein mallorquinischer Sommer
von Helen Walsh

Bewertet mit 3 Sternen

In ihrem Roman »Ein mallorquinischer Sommer« beschreibt  Helen Walsh eine Frau in der  Midlife-Crisis, bei einem gefährlichen Spiel im Zwiespalt zwischen Lust und Vernunft. Es geht um eine verbotene Liebesgeschichte, die eine Familie zerstören könnte.

Das Ehepaar Jen und Greg verbringt seinen jährlichen Sommerurlaub auf der Insel Mallorca im malerischen Künstlerdorf Deià. In dieser Zeit wird ihre Ehe auf den Kopf stellen, denn sie bekommen Besuch von Gregs Tochter Emma  und deren ersten festen Freund Nathan. Jen muss sich eingestehen, dass sie sich zu dem Freund ihrer Stieftochter hingezogen fühlt. Sie kann sich der erotischen Ausstrahlung des gut aussehenden, braun gebrannten 17-Jährigen jungen Mannes mit athletischem Körperbau nicht entziehen. „Einmal, dann ist Schluss, dann muss es wieder sein wie vorher.“ Aber so ist es nicht. Sie muss auch erkennen, dass sie nur eine von vielen ist, er lässt nichts anbrennen.

Was wird ihr Handeln, ihre verbotene Affäre, für Konsequenzen haben?

In diesem Roman geht es um verschiedene Facetten von Begierde, Leidenschaft und Sex. Die Schattenseiten davon sind Lügen, Untreue, Scham, Reue und die Angst, die langjährige Ehe und die Familie aufs Spiel zu setzen.

Die Autorin beschreibt die Gedanken, Gefühle und Wünsche einer Frau Mitte 40 jenseits gesellschaftlicher Normen, die ich leider nicht immer nachvollziehen kann. Der Schreibstil ist flüssig und gut verständlich. Die Beschreibung der erotischen Szenen ist mir zu derb, wenig Zärtlichkeit und ohne Emotionen. Gut ausgearbeitet sind die unterschiedlichen Erwartungen der zwei Generationen bezogen auf den gemeinsamen Urlaub. Die Klappenbroschur finde ich gut. Das Cover passt zu einem mallorquinischen Sommer, ist mit dem Zitronenbaum sommerlich und frisch. Durch den Klappentext hatte ich Erwartungen an diesen Roman, die nur teilweise erfüllt wurden.