Rezension

Eintauchen hinter die Kulissen des kleinen Prinzen mit der Frau des Autoren

Madame Exupéry und die Sterne des Himmels -

Madame Exupéry und die Sterne des Himmels
von Sophie Villard

Im Buch geht es um den Autoren des kleinen Prinzen, Antoine de Saint-Exupéry, und seine Frau Consuelo. Die Geschichte wird aus Consuelos Sicht erzählt, von ihrem ersten Kennenlernen, über das Auf und Ab in ihrer Ehe und ihrem eigenen Leben. Mir gefallen Bücher, die von wahren Begebenheiten oder Persönlichkeiten erzählen, generell sehr gut, und auch „Madame Exupéry und die Sterne des Himmels“ war hier keine Ausnahme. 

 

Um Außen anzufangen: das Buch ist sehr liebevoll gestaltet, sowohl das Cover als auch der Innenband sind sehr schön und verspielt. Auch die Zitate, die zur Buchaufteilung zwischen Kapitel eingebunden wurden, passen hervorragend und geben dem Buch eine besondere Stimmung. 

 

Zum Inhalt: das Leben von Consuelo und Tonio steht im Vordergrund. Consuelo, aus deren Perspektive erzählt wird, ist ein runder Charakter, der wohl gut in das Frauenbild der Zeit hineinpasst. Vor allem am Anfang lässt sie sich stark von Tonio bevormunden und trifft kaum eigene Entscheidungen, entwickelt sich im Laufe des Buches aber mehr. Tonio hat mich immer wieder verrückt gemacht. Das ist nicht als Kritik am Buch gemeint, sondern liegt einfach an seiner Persönlichkeit: sehr von sich eingenommen, sprunghaft, eigenartig. Trotzdem hat mich die Geschichte von Anfang an gepackt und ich wollte wissen, wie die Beziehung zwischen den beiden weitergeht. 

 

Auch der historische Kontext ist gut in die Handlung eingebaut. In regelmäßigen Kapiteln erfährt man davon, wie Tonio am kleinen Prinzen schreibt, außerdem spielt der Krieg eine Rolle und man liest über Ereignisse in Tonios Leben, die wirklich so stattgefunden haben. Die Atmosphäre wirkt authentisch und auch das Verhalten von Consuelo als Frau in dieser Zeit erscheint mir realistisch, wenn auch sehr traditionell, wo es in der Zeit ja auch einige fortgeschrittenere Frauen gab. Durch die vielen Länder und Consuelos eigenen kulturellen Hintergrund bekommt das Buch noch einmal einen besonderen Flair. 

 

Definitiv eine Leseempfehlung für alle, die historische Romane mögen und in die Welt von Antoine de Saint-Exupéry, vor allem aber auch seiner Frau, eintauchen wollen. Für mich war der Roman nicht nur ein Blick hinter die Kulissen des kleinen Prinzen, sondern vor allem auch ein Bild von Consuelo, einer Frau, die sich den Bedingungen der Zeit und der Verwirrung ihres Mannes trotz ihrer eigenen Stärken unterwirft, am Ende aber doch irgendwie zu sich findet.