Rezension

Eiskalter Dänen-Thriller

Eis. Kalt. Tot. -

Eis. Kalt. Tot.
von Anne Nordby

Bewertet mit 4 Sternen

Auf der Spur grönländischer Mythen und eines Umweltskandals

Es ist was faul im Staate Dänemark… "Eis. Kalt. Tot." ist der neue Thriller von Anne Nordby. Für mich war es das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe. "Dieser Fall ist ein Alptraum" (Kapitel 17) … Oh ja! Ein Mörder schafft bizarre Kunstwerke - halb Mensch, halb Tier - und legt die Leichen an berühmten Sehenswürdigkeiten ab. Super-Recognizerin Marit Rauch Iversen ermittelt zusammen mit den kantigen Kollegen der Kopenhagener Mordkommission. Das gruselige Szenario zieht den Leser magisch an. Es ist wie bei einem Unfall. Man muss einfach hinsehen. Das Geschehen ist abscheulich und faszinierend zugleich. Anne Nordby schafft es, das Ganze in glasklare Worte zu fassen. Nordisch kühl eben. Kälte, Schnee und Eis beherrschen diesen Thriller. Das Wetter und die Handlung sorgen gleichermaßen für Gänsehaut. Der Fall ist vielschichtig. Unter anderem spielen Legenden der Inuit in Grönland eine Rolle. Die etwas komplizierten und sperrigen Namen und Begriffe haben das Lesen manchmal etwas erschwert. Sie haben der Geschichte aber auch eine authentische Note gegeben. Gebannt und wie im Sog verfolgt man die Entwicklungen. Immer wieder gibt es neue Erkenntnisse und bis zum Schluss überraschende Wendungen. Auch die Charaktere sind intensiv und interessant. Zuweilen hätte die Autorin die Story für meinen Geschmack etwas straffen können. Aber dann hat das Ausschmücken auch wiederum irgendwie dazu gepasst. Letztendlich habe ich mit Anne Nordby eine weitere Autorin entdeckt, die dem nordischen Thriller eine starke Stimme verleiht.