Rezension

Grönländische Mythen und eiskalte Morde

Eis. Kalt. Tot. -

Eis. Kalt. Tot.
von Anne Nordby

Bewertet mit 4 Sternen

Anne Norby hat mit ihrer „Tom Skagen“-Reihe gezeigt, dass sie es versteht, in der skandinavischen Welt beklemmende Thriller zu schreiben.

Grausame und bizarre Morde erschüttern Kopenhagen, das unter einem ungewöhnlich kalten Winter leidet. Kirstin Vinther, ihr neuer Kollege Jesper Baek und die aus Grönland stammende Super-Recognizerin Marit Rauch Iversen stehen mächtig unter Druck, weiterer Morde zu verhindern, denn auch die Presse sitzt ihnen im Nacken. Eine vielversprechende Spur führt schließlich in die raue und lebensgefährliche Landschaft Grönlands.

Anne Nordbys Schreibstil ist wieder einmal sehr anschaulich und schafft es schnell, den Leser in die raue Stimmung Kopenhagen hineinzuziehen, die Ermittlungen gehen schnell voran und schon bald gibt es eine ganze Reihe von vielversprechenden Spuren. Leider sind es meiner Meinung nach dieses Mal ein paar Fäden zu viel, mit der Anne Nordby hier arbeitet. Einige der Spuren und Nebenhandlungen wären hier durchaus entbehrlich gewesen, so dass die Geschichte sich an einigen Stellen zuweilen etwas zieht. Trotzdem verliert die Autorin niemals den Überblick, so dass die Fäden am Ende auch wieder zusammenfinden.

Die Protagonisten sind alle sehr interessant angelegt. Die toughe und oft auch ruppige Ermittlerin Kirstin, die auch mal ihre schwache Seite zeigen darf. Der ruhige Neuling Jesper Baek, der noch seinen Platz im Team finden muss und mit seiner Familie kämpft und die Super-Recognizerin Marit, die mit ihrer grönländischen Abstammung zu kämpfen hat. Allerdings geraten die Figuren an einigen Stellen etwas zu stereotyp, so dass sie noch zu blass sind.

Insgesamt aber ein spannender Thriller für gemütliche Lesestunden, auch wenn man etwas über die Mythen Grönlands erfahren will.