Rezension

Endlich wieder Romantik in Lichterhaven!

Vier Pfoten im Sommerwind -

Vier Pfoten im Sommerwind
von Petra Schier

Bewertet mit 5 Sternen

Ella kann es nicht fassen, dass sie sich nun ausgerechnet mit Jörn Paulsen herumschlagen muss. Da sie gemeinsam mit ihren beiden Freundinnen den Zuschlag für das Veranstaltungskomitee erhalten haben, bedeutet nun zwangsläufig, dass sie mit Jörn um alle Belange für das bevorstehende Feuerwehrfest verhandeln muss. Dabei können sie sich nicht besonders gut leiden. Seit vielen Jahren gehen sie sich deshalb auch schon aus dem Weg. Als sie sich dann auch noch um den Hund ihrer verstorbenen Großmutter kümmern soll, scheinen ihre Nerven blank zu liegen, denn Barnabas will ihr einfach nicht gehorchen. Ausgerechnet da kommt Jörn ins Spiel, der plötzlich ein Händchen für den Hund hat. Und irgendwie ist Jörn auch gar nicht mehr so schlimm, oder?

Mit dem Werk „Vier Pfoten im Sommerwind“ geht Schriftstellerin Petra Schier nun schon in die fünfte Runde ihrer Romanreihe um die fiktive Stadt Lichterhaven an der Nordsee. Nachdem sie nun schon ein paar Liebenden zu einer glücklichen Beziehung verholfen hat, geht es nun um Ella Jensen und Jörn Paulsen, die auf den ersten Blick vollkommen verschieden zu sein scheinen.

Vorweg möchte ich anmerken, dass dieses Buch eine in sich abgeschlossene Handlung beinhaltet und losgelöst von den vorherigen Romanen gelesen werden kann. Vorkenntnisse sind nicht notwendig.

Hier geht es also um Ella und Jörn. Und um Barnabas, den jungen Bearded Collie, der Ella das Leben schwer macht.

Ella ist Ende zwanzig, flippig, selbstbewusst und ihren beiden besten Freundinnen treu ergeben. Mit dem Tod ihrer Großmutter kann sie nur schwer umgehen und auch mit dem Hund kommt sie nur bedingt klar. Trotzdem hat sie das Herz am richtigen Fleck. Wenn sie sich auch weigert, mit einem Mann aus Lichterhaven auszugehen. Bisher hat sie sich immer nur Bekanntschaften aus anderen Städten gesucht, denn niemals möchte sie das Gefühl erleben, wenn ihr ein Exfreund auf der Straße begegnet.

Jörn ist ein ruhiger, gefasster Mensch. Er hat mit dem Fischerei-Familienbetrieb, den Ausflugsfahrten und der Arbeit bei der Feuerwehr alle Hände voll zu tun. Dennoch wirkt er ausgeglichen und menschlich. Zu Ella fühlt er sich hingezogen, obwohl sie sich ständig streiten. Er ist aber durchaus bereit mehr zu investieren, um herauszufinden, ob sich aus ihm und Ella mehr ergeben könnte. In jedem Fall ist er ein Sympathieträger, der den Leser schnell um den kleinen Flinger wickelt.

Die Handlung ist strukturiert und chronologisch aufgebaut. Ganz sachte wird die Liebesgeschichte ins Spiel gebracht, nachdem Ellas Großmutter plötzlich verstorben und sie den Hund geerbt hat. Nach und nach kreuzen sich Ellas und Jörn Wege und es wird stetig etwas intensiver und reizender. Die Nebenschauplätze verblassen ein wenig, denn der Fokus liegt tatsächlich auf den beiden Hauptakteuren, die sich mit ihren Freunden und Verwandten über ihre Gefühle und Gedanken auslassen. Aber es gibt auch ein Wiedersehen mit einigen bekannten Gesichtern, die bereits ihre Lichterhavener-Geschichte gehabt haben. Und es gibt ein paar Einblicke, die vielleicht bald folgen könnten.

In jedem Fall ist die Erzählung sehr romantisch und leidenschaftlich gestaltet worden. Durch Barnabas wird die Handlung zusätzlich aufgepeppt, denn auch seine Gedanken und Empfindungen werden durch kursiv gestellte Passagen in die Geschichte aufgenommen. Da Frau Schier über eine sehr bildliche und umfassende Erzählweise verfügt, wirkt das Gesamtwerk abgerundet und liebevoll in Szene gesetzt.

Endlich wieder Romantik in Lichterhaven!

Mein persönliches Fazit:

Irgendwie ist es fast so, als würde ich nach Hause kommen. Nach fünf Romanen ist mir Lichterhaven inzwischen so vertraut, dass ich das Gefühl habe, alle Leute dort persönlich zu kennen. Klasse.

Auch dieses Werk ist erneut so authentisch und ergreifend, dass ich Ellas und Jörns Geschichte binnen Stunden verschlungen habe. Ihre ungleiche Persönlichkeit, die sich trotz aller Umstände magnetisch anzieht, hat mich gefesselt und nicht mehr losgelassen. Petra Schier hat hier zwei Protagonisten entworfen, die glaubwürdig und facettenreich für Romantik und Tragik sorgen. Ich habe von Beginn an mitgefiebert und mich durch die langsam wachsende Beziehung der beiden herrlich unterhalten gefühlt.

Natürlich wurde ich auch durch das Gesamtbild Lichterhaven und dem Wiedersehen zahlreicher Bekannter positiv gestimmt. Denn eins haben die Werke alle gemeinsam, sie sorgen für eine ausgeglichene Stimmung und hinterlassen beim Lesen einen aufgeweckten und sonnigen Eindruck. Deshalb kann ich das Buch gerne allen weiterempfehlen, die sich auf eine sommerliche Romanze einlassen wollen. Hier werden ihr alles finden, was einen idealen Roman ausmacht: Liebe, Tragik und kalte Hundeschnauzen ;).