Rezension

Ereignisreiches Autorennen von Paris nach Berlin im Jahre 1925

Triumph des Himmels - Andrea Schacht

Triumph des Himmels
von Andrea Schacht

Bewertet mit 4 Sternen

Die junge Journalistin Emmalou Schneider sieht ihre Chance gekommen, als sie die Erlaubnis erhält, über ein internationales Autorennen von Paris nach Berlin aus der Luft zu berichten. Bald stellt sich heraus, dass sie mehr als eine neutrale Beobachterin ist. Mit einigen Teilnehmern verbindet sie weit mehr als das Interesse am Wettbewerb, bei dem sich im Übrigen nicht alle Beteiligten an die Regeln des fair play halten...

Andrea Schacht ist für mich ein Garant für gute Unterhaltung und auch diesmal hat sie mich nicht enttäuscht. Die Story ist fundiert recherchiert; ähnliche Rennen haben zu dieser Zeit stattgefunden. Der sehr realistische Bezug zum 1. Weltkrieg passt hervorragend zum Handlungsverlauf. Besonders interessant fand ich die Informationen zu den Anfängen des Automobils in Deutschland und allem, was dazu gehört, wie Straßenbau, Benzinversorgung und Reparaturdienste. Sogar den ADAC gab es schon.

Ansonsten gibt es jede Menge Schurken – weibliche wie männliche, mehr oder weniger sympathisch, die viel Böses tun, bevor ihnen das Handwerk gelegt wird. Die Helden und Heldinnen der Geschichte müssen viele z.T. lebensgefährliche Abenteuer bestehen, bevor sie triumphieren dürfen. Vieles ist anders als es zunächst den Anschein hat.

In jedem Kapitel wird das Rennen aus dem Blickwinkel einer anderen Person betrachtet. Dabei wechseln sich Emmalou, Alasdair MacAlan, Ottto von Braunlage, Fritz Papke und der Saboteur ab. Emmalou berichtet aus der Ich-Perspektive, alle anderen tauchen in der 3. Person auf, der Saboteur anonym. Durch diesen permanenten Wechsel der Perspektive, der von vielen Szenewechseln begleitet wird, bleibt die Handlung stets lebendig. Neue Begegnungen und Enthüllungen halten die Spannung aufrecht, so dass es eine Freude war, dieses Buch zu lesen.

Auch wenn das unrealistisch ist, aber bei Andrea Schacht werden die meisten Knoten zum Schluss gelöst und für die Hauptpersonen gibt es so was wie ein happy end. Ich mag das und wem sowas auch gefällt, trifft mit diesem Buch eine gute Wahl.