Rezension

ethnische Fleischproduktion

Der Skandal -

Der Skandal
von T.S. Orgel

Bewertet mit 4 Sternen

Dieser Biothriller widmet sich dem Thema Fleischproduktion und zwar auf ethisch vertretbare Art, das Fleisch wird nämlich im Labor gezüchtet. Dan ist mächtig stolz auf seine Firma und vertritt sie würdig. Doch dann tauchen immer mehr Fälle von TASE (einer Krankheit ähnlich BSE) auf und ein Verdacht erhärtet sich. Annas Bruder Peter, der in dieser Firma arbeitet, hat einen fatalen Unfall und liegt im Koma.

Der Thriller ist hauptsächlich aus Sicht dieser zwei Personen geschrieben und hat mich richtig mitfiebern lassen. Beide waren mir anfangs nicht ganz so sympathisch, was sich dann etwas gebessert hat. Sie entwickeln sich weiter und ich konnte ihre Handlungen immer nachvollziehen. Noch ein bisschen mehr Focus auf die Figuren hätte meiner Meinung nicht geschadet, an manchen Stellen blieben sie etwas blass. Mein Highlight ist aber einer der Nebencharaktere, anfangs eher nervig, ist der für einige Überraschungen gut Und hat mich öfters schmunzeln lassen.

Der Schreibstil liest sich super und es gibt jede Menge Wissen in diesem Buch, das fand ich seh gut und genau deswegen lese ich Biothriller sehr gerne. Das Thema wirkte auf mich sehr gut recherchiert und fundiert erklärt. Leider blieb deswegen anfangs die Spannung  ein bisschen auf der Strecke und der große Zusammenhang fehlte mir etwas. Ab etwa der Hälfte ändert sich das allerdings und es geht Schlag auf Schlag rasant auf das Ende zu. Das war für mich schlüssig und klärte alle Fragen. Es ist zwar ein Zukunftsroman, doch so fern ist die Idee gar nicht und eigentlich ein sehr gutes Konzept, dass für die Fleischproduktion keine Tiere mehr sterben müssen. Das hat das Thema für mich sehr realistisch wirken lassen und verursacht schon ein seltsames Gefühl beim Lesen - ich mag das. Wer noch andere Bücher des Autorenduos kennt, wird die ein oder andere Anspielung darauf finden. Ich bin jedenfalls neugierig geworden und werde mir noch ein paar Bücher der beiden zulegen, da mich dieses hier sehr gut unterhalten hat.