Rezension

Etwas albern umgesetzt

Rain - Das tödliche Element - Virginia Bergin

Rain - Das tödliche Element
von Virginia Bergin

Bewertet mit 2 Sternen

Samstag, Partyabend. Ruby und ihre Freunde feiern ausgelassen bis in die Nacht. Was keiner ahnt: Es wird das letzte Mal sein. Ruby wird ihre Freunde niemals wiedersehen. Und sie wird Caspar zum ersten und letzten Mal geküsst haben. Denn in dieser Nacht kommt der giftige Regen, der ein tödliches Virus bringt. Die Menschheit rast ihrem Untergang entgegen. Wer nicht gleich stirbt, kämpft mit allen Mitteln ums Überleben. Freunde werden zu Feinden, Kinder zu Waisen, Nachbarn zu Gesetzesbrechern. Auch Ruby ist von einem Tag auf den anderen völlig auf sich allein gestellt. Inmitten von Tod, Chaos und Angst macht sie sich verzweifelt auf die Suche nach überlebenden Verwandten. Doch es gibt auch Hoffnung: Ruby erhält ein Lebenszeichen ihres totgeglaubten Vaters …

Meine Meinung: 
Dieses Buch stand soooo lange auf meiner Wunschliste und jetzt bereue ich fast es gelesen zu haben. Die Idee der Geschichte ist wirklich gelungen: Regen ist giftig und tötet beim ersten Hautkontakt - Wasser ist wichtig zum Überleben, aber gleichzeitig dein größter Feind. Absolut gruselige Vorstellung, weil diese Gefahr viel weiter reicht als man denkt. Der Virus lässt sich nämlich nicht kleinkriegen und ist somit auch irgendwann in den Wasserleitungen usw. Sehr erschreckendes Szenario. Leider scheitert die Geschichte einerseits an der Protagonistin, andererseits aber auch daran, dass die Autorin wichtige Ideen nicht weiter ausführt. Zu letzterem möchte ich ein Beispiel geben. Ruby, unsere Protagonistin, fragt sich irgendwann mal, was zum Beispiel mit kleinen Wassertropfen ist, die auf Vögeln oder Insekten durch die Welt getragen werden. Sind diese auch gefährlich für den Menschen? Die Frage ist ja wirklich wichtig, wird aber nur aufgeworfen und dann nicht mehr weiter diskutiert. Das ist ein guter Ansatz, der aber von der Autorin einfach nicht weiter verfolgt wird. Stattdessen liegt der Fokus der Geschichte eher auf Rubys kleinen, unwichtigen Problemchen. Ich glaube, dass die Autorin eine witzige, etwas schusselige Teenagergöre zur Heldin machen wollte - leider ist ihr das nicht gelungen. 

Eigentlich ist es pures Glück, dass Ruby überlebt, denn sie denkt eigentlich nur ans Shoppen, an Make-up und an ihre erste große Liebe. Dass um sie herum Leute sterben, und auch Leute sterben, die sie liebt, kriegt man eigentlich nur nebenbei mit und Ruby leidet auch nicht wirklich. Sie geht so durchs Leben und schafft es halt irgendwie am Leben zu bleiben, ohne sich wirklich weiter zu entwickeln oder Überlebensstrategien aufzubauen. Ich LIEBE Dystopien und ich liebe auch die Mädels, die nach und nach zu Heldinnen werden, indem sie lernen allein zu leben und sich selbst zu helfen, die sich Dinge aneignen und dabei nicht von anderen abhängig sind. Virginia Bergin hat das mit Ruby sicherlich auch versucht, aber leider ist das Ganze in die alberne Schiene abgedriftet. Das ist schade, denn die Grundidee rund um den tödlichen Regen ist meiner Meinung nach wirklich gut. Aufgrund der unreifen Protagonistin, die irgendwie nicht wirklich was dazu lernt, wird Band 2 gleich von der Wunschliste fliegen. Ich habe sehr sehr viel Schlechtes über den zweiten Band gehört. weil Ruby sich wohl weiterhin nicht wirklich erwachsen entwickelt. Ich glaube das ist mir persönlich dann zu anstrengend. 

Fazit:
Ein Regen, der den Tod bringt - die Idee finde ich wirklich gelungen, die Umsetzung ist leider schlecht, da die Autorin mit Ruby keine Heldin, sondern eine unreife, anstrengende Teenagergöre schafft, die eigentlich nur aus purem Glück überlebt. Dadurch driftet die Geschichte leider etwas ins Alberne ab. Ich kann leider nur 2 Sterne vergeben und werde den zweiten Band gleich von der Wunschliste schmeißen.