Rezension

Familiendrama vom Feinsten

Die Mitternachtsrose - Lucinda Riley

Die Mitternachtsrose
von Lucinda Riley

Bewertet mit 4 Sternen

Beschreibung: 

2000: Im Kreise ihrer Familie feiert die Inderin Anahita ihren 100. Geburtstag. Da sie merkt, dass sich ihr Leben dem Ende zuneigt beschließt sie, ihren Urenkel Ari indirekt in ihre Lebensgeschichte einzuweihen. Sie erzählt ihm, dass ihr Sohn Moh noch lebt – eine Mutter spürt so etwas. Anahita glaubt nicht an die Richtigkeit der ihr damals ausgehändigten Sterbeurkunde. Und so gibt sie Ari Aufzeichnungen mit und bittet ihn, zur gegebener Zeit die Vergangenheit aufzuarbeiten. 
Doch auf Grund seines Ehrgeizes rückt dies immer weiter in den Hintergrund. Erst im Jahre 2011 erinnert er sich an das gegebene Versprechen und macht sich auf den Weg nach London, um die damaligen Geschehnisse zusammen zu fügen. 

In London finden währenddessen Dreharbeiten zu einem Film statt. Die Schauspielerin Rebecca Bradley versucht dabei, ihr Privatleben wieder unter einen Hut zu bekommen und auf einige Fragen Antworten zu finden. 
Durch einige Geschehnisse zieht die junge Frau nicht in ein Hotel, sondern findet Unterschlupf auf dem englischen Landsitz Astbury. Eigentlich fühlt sie sich sehr wohl dort und genießt die Ruhe. Doch dann konfrontiert Lord Astbury Rebecca mit der Tatsache, dass es eine sehr große Ähnlichkeit zwischen ihr und seiner Großmutter Violet gibt. Und ab da passieren merkwürdige Dinge.

Meine Meinung:

Zunächst einmal finde ich das Cover traumhaft schön. Die Wolken, die sich zusammenziehen und etwas bedrohliches andeuten. Der Blich auf Astbury, welcher zum träumen anregt. Ebenso eine Farbwahl, die das Ganze schon fast wie ein Foto aussehen lassen. Sehr ansprechend!

Ich liebe Bücher dieser Art. Familiengeheimnisse, Liebe und Verrat – es kann kaum was schöneres geben. Und wenn es dazu eine tolle recherchierte Hintergrundgeschichte gibt, kann ich das Lesen noch mehr genießen. 
Mir hat die Geschichte rund um Indien sehr gut gefallen. Es war schön, ein Land, seine Menschen und seine Kultur kennen zu lernen. Ich hatte am Ende wirklich das Gefühl, schon mal in Indien gewesen zu sein. Denn je weiter die Geschichte fortschritt, desto mehr fühlte ich mich mit Indien verbunden. Lucinda Riley hat das Leben dort sehr authentisch und glaubhaft rüber gebracht und so in mir den Wunsch hervorgehoben, selber mal nach Indien zu reisen. 
Nicht nur Indien hat mir sehr gut gefallen, sondern auch die Beschreibung des hiesigen Anwesens. Ich hatte es direkt vor Augen und konnte mir auch die Räumlichkeiten gut vorstellen. 

Aber auch die Protagonisten sind gut herausgearbeitet. Vor allem Rebecca war mir sehr sympathisch. Ihre Reaktionen auf einzelne Dinge kann man sehr gut nachvollziehen. Aber sie hatte auch Ecken und Kanten. Ich war also nicht immer glücklich mit ihren Entscheidungen – und doch war mir klar, wieso sie so handelt. 
Die Wandlung, die Ari während der Geschichte macht, ist mir sehr positiv aufgestoßen. In den ersten Teilen fand ich ihn nervig und konnte absolut nicht verstehen, wieso Anahita gerade IHN für diese Aufgabe ausgewählt hat. Doch mit der Zeit lernte ich seinen Charakter besser kennen und fand gefallen an ihm. 

Doch leider kann ich nicht die volle Punktzahl geben. Zur Mitte des Buches hin wurde es mir doch ein wenig zu langatmig. Denn im Groben weiß man, worauf das Ganze hinausläuft, aber irgendwie ging es nicht voran. Auch mit einem Teil des Schlusses kann ich mich nicht ganz anfreunden, das mir das doch ein wenig zu weit hergeholt wirkte.

Fazit: 

Nichts desto trotz habe ich dieses Buch schnell weg gelesen und es hat mir gut gefallen. Wer gerne in diese Richtung liest, wird mit dieser Geschichte definitiv seine Freude haben. 4 von 5 Punkten!