Rezension

fesselnd und überzeugend - mit ein paar Schwachstellen

Herzblut - Wenn die Nacht stirbt - Melissa Darnell

Herzblut - Wenn die Nacht stirbt
von Melissa Darnell

Inhalt:
Tristan hat die Attacke von Gowin überlebt, indem Savannah ihn zum Vampir gemacht hat. Nun hat sie jedoch mit den Folgen zu kämpfen. Für Monate wird Tristans Blutdurst über allem anderen stehen und er wird keinerlei Erinnerungen an früher haben. Savannah und ihr Vater stehen ihm in dieser schweren Zeit bei, abseits aller Menschen, die seinen Hunger wecken könnten.

Doch diese schwierige Phase war nur die Aufwärmübung für das, was Tristan und Savannah nach der Rückkehr nach Jacksonville erwartet.

Meinung:
Nachdem das Ende von Teil 2 eine doch positive Zukunft für das besondere Romeo und Julia-Paar versprechen könnte, war ich neugierig, welchen Herausforderungen sich die beiden nun stellen müssen. 
Endlich könnte Sav Tristan küssen, ohne ihm Energie zu rauben – doch genau das bleibt ihr durch Tristans Verwandlung verwehrt – denn er kann sich nicht an Savannah oder irgendetwas aus seinem früheren Leben erinnern.

Leider wurde mir diese Passage – obwohl sie mehr als fünf Monate betrug – zu schnell abgehandelt und Tristan erinnert sich wieder an alles und hat sich unter Kontrolle. Der Clann will, dass die beiden nach Jacksonville zurückkehren, um Tristans Selbstbeherrschung prüfen zu können. Der Rat hingegen möchte, dass die beiden dort den Clann ausspionieren. Auf was sie jedoch stoßen, hätte niemand der beiden erahnen können.

Nach den ersten Seiten fand ich mich schnell wieder in der Geschichte zurecht. Auch wenn ich (auch bei den beiden Vorgängern) nicht in dem Maße mit den Protagonisten mitfiebern konnte, verfolgte ich ihre Handlungen sehr gerne. Die von Melissa Darnell inszenierte verbotene Liebe zwischen den verfeindeten Gruppen bekommt neue Hindernisse in den Weg gelegt, nachdem die körperlichen Hürden überwunden sind. Zunächst sieht es sogar aus, als würden die langen Feinde sich annähern können – ein Trugschluss, der den Auftakt zu einer spannenden Jagd bildet.

Als äußerst positiv habe ich das beinahe-Fehlen der Charmers bewertet. Für mich hat dieser absolute Nebenstrang des Plots bisher stets zu viel Raum eingenommen, der meiner Meinung nach nicht nötig war. So konnte ich die wirkliche Handlung verfolgen, ohne diese zähen Passagen überwinden zu müssen. Doch schnell wird klar, dass diese durch etwas Neues ersetzt wurden. So spannend „Rache“ klingen mag – etliche Seiten, ganze Kapitel über die telepathischen Gespräche und die immer größer werdende Distanz zwischen Savannah und Tristan langweilten mich zunehmend und drosselten meinen Lesespaß im zweiten Drittel ungemein. Auch der Zeitsprung half mir nicht heraus, eher im Gegenteil. 

Ich war froh, als ich dieser zu gewollt wirkenden Entwicklung entfliehen konnte und mich immer schneller auf den Höhepunkt zu bewegte. Der Showdown war Spannung pur und mit einer letzten Überraschung klang dieser aus und ließ mich den Abschluss der ursprünglichen Trilogie zufrieden zuklappen. 
Bei dem/den weiteren Büchern handelt es sich um eine räumliche Trennung und andere Charaktere.

Urteil:
„Herzblut – Wenn die Nacht stirbt“ konnte mich wieder mehr überzeugen als der Vorgänger. Abgesehen von einem trägen Mittelteil war die Handlung fesselnd und überzeugend. Knappe 4 Bücher für den Abschlussband der verbotenen Liebe zwischen Tristan und Savannah.

Wer gerne eine leichte Geschichte rund um altbekannte Fantasygestalten und einer Liebe à la Romeo und Julia lesen möchte, sollte sich vielleicht an Band 1 der Reihe wagen.

Die Reihe:
1. Herzblut - Gegen alle Regeln 
2. Herzblut - Stärker als der Tod 
3. Herzblut - Wenn die Nacht stirbt
4. Originaltitel: The Clann #4 - Capture

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