Rezension

Fesselnder Krimi mit supertollem Ermittler und tiefen menschlichen Abgründen

Tief im Keller -

Tief im Keller
von Mick Saunter

Bewertet mit 5 Sternen

Meine Rezension bezieht sich auf das Taschenbuch - bewertet mit 5 Sternen :o)

"Tief im Keller" von Mick Saunter ist im Dezember als Taschenbuch mit 428 Seiten im Empire Verlag erschienen.

Nach einem Prolog, der 1945 spielt und einem etwas verwirrenden Einstieg (der später, wenn man den Kontext kennt, so perfekt passt...) fängt das Buch an, den Leser zu fesseln und ganz tief mit in die Handlung zu ziehen, so dass man es einfach kaum noch aus der Hand legen kann!

Nach einem Leichenfund und mehreren vermissten Personen müssen Major Manner und sein Team ermitteln. Die Spuren führen die Polizei in eine Behinderteneinrichtung und bald wird auch die Kripo aus Deutschland mit einbezogen. EIn SM-Video führt die Beamten auf einen richtigen Pfad und tief hinein in menschliche Abgründe und ganz abscheuliche Verbrechen!

Hauptprotagonist ist Major Konstantin Manner vom LKA Salzburg, ein wahnsinnig sympathischer Ermittler mit allzu menschlichen Ecken und Kanten. Über ihn erfahren wir sehr viel, da das Ermitteln in einer Einrichtung mit behinderten Menschen eine ganz tief verborgene Saite in ihm zum Klingen bringt - er entwickelt sich im Verlauf des Buches sehr viel weiter und findet Dinge auch über sich selbst heraus,, die lange im Verborgenen geschlummert haben.

Manners Team, das im Wesentlichen aus Christian und Eva besteht (Frau Dr. Mummenbrauer, Entschuldigung;) sowie ihrer aller griesgrämigem Chef , ist clever und engangiert und es macht richtig Spaß, den erfolgreichen Fortgang ihrer Arbeit mitzuerleben. Dadurch, dass auch die deutsche Kripo mit ins Spiel kommt, wird es nicht einfacher und irgendwie hat da jemand etwas zu verbergen - nur wer und wieso?!

Mick Saunters Schreibstil ist sehr detailliert und bildhaft, es entsteht eine atmosphärisch dichte Handlung und gerade bei der Figur Manner merkt man, dass da des Autoren Herzblut drinsteckt! Die Charaktere sind so sorgfältig ausgearbeitet und beschrieben, dass man jeden einzelnen gut vor Augen hat, noch dazu gibt es anfangs ein Personenverzeichnis, das es dem Leser einfacher macht.

Auch die Menschen in der Behinderteneinrichtung kommen absolut authentisch herüber und sind herrlich individuell, außerdem wird dem Leser nähergebracht, dass Berührungsängste schnell überwunden werden können und Erlebnisse mit "andersartigen", behinderten Menschen wunderbare und wichtige Erfahrungen sind.

Nicht nur die Ermittlungen kommen voran, auch die Protagonisten entwickeln sich stetig weiter und an Humor fehlt es auch nicht! Ich sage nur: Duschszene, großartig!

Ein packender, außergewöhnlicher Krimi, der mich gar nicht mehr losgelassen hat - absolut lesenswert!