Fortführung zum "Jesus Video"
"Das Jesus Video", das 1998 veröffentlicht wurde, ist eins der frühen Bücher von Andreas Eschbach. Das zentrale Motiv ist ein Video von Jesus - das kann nur von einem Zeitreisenden aufgenommen worden sein. Das Buch schildert die spannende Jagd nach dem Video und das erbarmungslose Wettrennen der Konkurrenten und ihre unterschiedlichen Interessen. 2014 bringt Eschbach ein weiteres Buch heraus, das an das erste anknüpft und manches in ein neues Licht stellt: "Der Jesus-Deal".
Wie kam es überhaupt zu dieser Zeitreise? Im neuen Buch ist sie eine lange geplante Expedition: Einer der reichsten Männer der Welt, ein bibeltreuer Christ, hat jahrelang auf sie hingearbeitet. Sie kostet ihn nicht nur ein Vermögen, er setzt auch das Leben seines Sohnes aufs Spiel. Ganz gleich, welche kriminellen Wege er dafür einschlagen muss: Die Zeitreise muss gelingen, denn sein Ziel ist nicht nur ein Bild von Jesus, sondern weit mehr. Um die biblischen Prophezeiungen zu erfüllen, ist er sogar bereit, die Apokalypse herbeizuführen...
Das zweite Buch von Eschbach zu diesem Thema ist eng mit dem ersten verknüpft; er greift viele lose Fäden auf und schafft Verbindungen. Wieder gibt es viele theoretische Ausführungen, so z. B. über die Möglichkeiten und Unmöglichkeiten einer Zeitreise. Doch neben diesen langen Ausführungen gibt es auch spannende action-Szenen, gut konstruierte Zusammenhänge und lebensechte Charakterschilderungen. Besonders gut gefiel mir der Teil, der aus der Sicht des Jungen Michael geschildert wurde; ich konnte mich gut in das Kind und dann in den jungen Mann einfühlen, der unter solch ungewöhnlichen Umständen aufwächst. Auch mit diesem Buch kann Eschbach wieder fesseln. Und auch wenn Eschbach keine Stellung dazu nimmt, ob Jesus nun wirklich Gottes Sohn und auferstanden ist, bleibt doch die Frage: Wie würde eine Begegnung mit ihm sich auf den Leser auswirken? Dieses Gedankenspiel kann jeder für sich selbst durchführen.