Rezension

Frischfleisch

Trieb - Martin Krist

Trieb
von Martin Krist

Bewertet mit 5 Sternen

Zwei Jungen aus einem kleine und ärmlichen Dorf in Albanien machen sich auf den Weg nach Berlin, denn ein Cousin ist schon dort und verdient viel Geld. Auch sie wollen Geld für ihre Familien verdienen. Doch Berlin birgt viele Gefahren für kleinen Jungen, die sich nicht einmal verständigen können.

Ein Unternehmer aus der Lebensmittelbranche wird tot in einem Berliner Nobelhotel gefunden. Warum war er unter falschem Namen eingetragen? Sehr bald geht man seitens der Polizei von Aktivitäten mit Gammelfleisch aus. Doch bald schon zeigen die Ermittlungen in eine ganz andere Richtung.

Der Wechsel zwischen verschiedene Handlungssträngen mit kurzen Kapiteln schafft Tempo und Spannung. Es ist ein sehr brisantes und aktuelles Thema , das einem unter die Haut geht, da Kinder die Opfer sind. Manche Kapitel sind nicht einfach zu lesen, die Situation sind sehr eindringlich geschildert.

Auf der einen Seite ermittelt Kommissar Paul Kalkbrenner, dessen Ehe gerade gescheitert ist. Im privaten Bereich belastet ihn das angespannte Verhältnis zu seiner Tochter und die Krankheit seiner Mutter. Aber auch im beruflichen Umfeld gibt es ein Problem mit seinem Kollegen Berger. Die beiden haben noch etwas aus der Vergangenheit aufzuarbeiten. Deshalb wird er von der neuen Kollegin Sera Muth unterstützt, die eine sehr forsche Art hat.

Auf der anderen Seite versucht der Journalist Hardy Sackowitz mehr über verschiedene Vorfälle herauszufinden. Besonders der Tod des Staatssekretärs Schulze interessiert ihn und er ermittelt gegen die Anordnung seines Vorgesetzen. Der Journalist in ihm hält ihn davon ab, mit der Polizei zu kooperieren und so bringt er sich in Gefahr.

Die Handlung ist sehr vielschichtig aufgebaut. Unverhoffte Wendung sorgen dafür, das bis zum Schluss die Zusammenhänge nicht wirklich erkennbar sind. Berlin mit allen Facetten wird hier sehr gut beschrieben.

Ein sehr realitätsnaher und bewegender Thriller, der äußerst spannend ist.