Rezension

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Für mich leider nicht wirklich gelungen, Bridget Jones hat ihren Charme verloren!

Bridget Jones, Mad About the Boy - Helen Fielding

Bridget Jones, Mad About the Boy
von Helen Fielding

Bridget die mittlerweile stolze 51 Jahre und Mutter von zwei kleinen Kindern ist, hat dank ihrer Freunde beschlossen, dass es nun nach fünf Jahren der Trauer wieder daran ist, sich einen Mann zu angeln. Neben Drehbuchschreiben und Mutter sein gestaltet sich es nicht gerade einfach Männer kennen zu lernen, deshalb begibt sich Bridget nun zu Twitter und twittert wie könnte es anders sein munter und ganz Bridget-like (ohne zu überlegen) los. Nach anfänglichen Schwierigkeiten gewinnt Bridget schließlich Gefallen daran und ein junger Mann namens Roxster findet gefallen an ihr. Wie es weitergeht möchte ich nicht verraten. Lest es einfach selbst.

Dank LovelyBooks hatte ich die Gelegenheit bei der Leserunde zu „Bridget Jones-Mad about The Boy“ dabei sein zu dürfen. Es war seit langer Zeit mein erstes Buch in englischer Originalsprache und ich hatte schon die Befürchtung, dass ich mich beim Lesen doch sehr schwer tun würde, was aber nicht der Fall war. Das Buch lässt sich sehr gut lesen und wartet nicht mit zu vielen schwierigen englischen Begriffen auf.

Dieses Buch ist der langersehnte dritte Teil der Bridget Jones-Reihe. Leider konnte das Buch meinen Erwartungen aber nicht gerecht werden, aber dazu komme ich noch. Der Schreibstil ist ähnlich der anderen beiden Bücher, denn der Aufbau bzw. die Tagebuchform bleibt uns erhalten. Bridget schreibt nach wie vor über Ihre altbekannten Lieblingsthemen, gibt ihre Alkoholeinheiten, sowie zu sich genommene Kalorien etc. preis und schreibt über ihr Leben, ihre Männerbekanntschaften usw.

Auch wenn ich hier nicht überrascht war, so war ich doch etwas erstaunt darüber, dass Bridget zwar schon 51 Jahre „alt“ ist, sich aber aufführt wie ein Teenager. Sie tritt nach wie vor in jedes Fettnäpfchen, macht sich nur wenig Gedanken um Dinge die eigentlich wichtig sein sollten, wie z.B. das Essen, der Umgang etc. ihrer Kinder. Sie hat für alles einen Helfer, einen Babysitter hier und eine Putzfrau da, selbst tut Bridget nicht allzu viel.
Dazu kommt, Ihre Freunde sind zwar auch in die Jahre gekommen, haben aber immer noch kein anderes Thema, als Männer und Sex. Sie sind es auch, die Bridget einreden, dass sie nun endlich mal wieder einen Mann braucht. Per Twitter hat sie dann auch Glück und lernt einen sexy Toyboy kennen. Dieser ist ein Adonis, der wie es scheint auf ältere Frauen steht. Egal was Bridget auch verbockt, es scheint ihm nichts auszumachen. Und wer Bridget kennt, der weiß, sie bringt schon ganz schöne Hämmer. Schließlich hält aber auch diese Beziehung nicht und das Ende, welches sehr abrupt und zügig geschrieben ist, bietet nochmals eine für mich sehr fragwürdige Wendung.

Die Autorin hat meiner Ansicht nach hier alles Mögliche versucht, um aus Bridget eine Figur zu machen, die zwar älter sein soll, aber keineswegs klüger. Eine Vielzahl an Handlungsstränge mit diversen Missgeschicken und Geschehnissen in ein Buch zu packen, welche dann nicht wirklich sinnvoll ausgeführt werden, zeugt für mich davon, dass es wohl besser gewesen wäre, sich auf ein oder zwei Handlungsstränge zu konzentrieren und den Rest wegzulassen. In dem Buch passiert so viel Sinnloses und das Wichtige, nämlich das Leben Bridgets mit ihren Kindern kommt meiner Meinung nach einfach zu kurz. So schreibt Bridget z.B. lange mehr oder minder erfolglos an einem Drehbuch, als es dann wieder erwarten zu einem Filmangebot kommt, hat sie nichts besseres zu tun als bei wichtigen Meetings mit dem Produzenten ihrem Toyboy SMS zu schreiben. Auch das Thema „Fäkalhumor“ spielt eine Rolle, denn Bridgets Humor via Twitter gestaltet sich recht furzfreudig. Auch nicht altergerecht: Bridgets Gedankenwelt ist auch diesmal wieder hauptsächlich fokusiert auf Männer und Sex und das stößt mir hier doch sauer auf. Es ist zuviel des Guten. Manchmal ist weniger einfach mehr!

Ich finde den dritten Teil der Bridget Jones Reihe leider nicht wirklich gelungen und musste mich wirklich dazu durchringen, es zu Ende zu lesen. Ein paar Stellen fand ich schön und auch witzig, denn da kam Bridgets früherer Humor durch, aber zum Großteil hat mir das Buch nicht gefallen, denn es konnte mich einfach nicht fesseln.