Rezension

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ganz gut... aber mehr nicht

Ashes, Ashes - Jo Treggiari

Ashes, Ashes
von Jo Treggiari

Bewertet mit 3.5 Sternen

Das Cover stach mir direkt ins Auge. In schwarz-weiß gehalten, sieht man die Protagonisten in den Überresten des zerstörten New York stehen. In dieser Aufmachung passt es ganz wunderbar zur Geschichte.
Der Schreibstil ist etwas gewöhnungsbedürftig, da die Autorin anfänglich Kurzsätze und verschachtelte Sätze in sehr unterschiedlichen Rhythmen kombiniert. Dies lies zunächst leider nicht immer ein gleichmäßiges Lesetempo zu, wie ich es gern habe. Der Sprachstil/Ausdruck hingegen ist gut auf jugendliche Leser zugeschnitten, also recht einfach gehalten, gut verständlich und zudem sehr bildhaft.
Das Buch beginnt mit der Darstellung von Lucys aktueller Situation. Dies geschieht sehr ausführlich. Mir persönlich war es hier und da etwas zu detailliert, fast langatmig. Auch das ausführliche töten der Schildkröte dürfte nicht Jedermanns Fall sein. Dementsprechend dauerte es etwas, bis ich in die Geschichte hinein kam.
Lucy selber ist ein eher durchschnittliches Mädchen, was ich sehr sympathisch fand. Besonders wirkt sie durch die Tatsache, dass sie als Einzige ihrer Familie und als eine der wenigen Menschen die Kathastrophe überlebt hat, die NY heimsuchte. Seither lebt sie zurückgezogen und auf sich selbst gestellt in einer provisorischen Unterkunft. Diesem Umstand zollte ich zunächst Respekt, ich fragte mich allerdings nach einigen Seiten, wie sie das wohl geschafft hat, denn an anderen Stellen wirkte sie recht naiv und unbeholfen.
Dann kam Aiden als Charakter hinzu und schnell wurde klar, dass dies keine typische Dystopie werden würde, sondern eher eine Romanze, mit Endzeitszenario als Nebenhandlung. Da ich bisher noch keine Dystopie gelesen habe, störte mich dieses Wissen allerdings nicht.
Es kamen im Geschichtsverlauf immer weitere Charaktere hinzu, manche sehr, Andere weniger interessant, jedoch wurde nahezu Allen zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet. Sie blieben leider oft blass oder zu undurchsichtig. Besonders bei Sammy habe ich dies sehr bedauert. Ein paar Seiten am Anfang weniger und eine etwas ausführlichere, gefühlsbetontere Darstellung der Handlung und der Charaktere mehr, hätte der Geschichte gut getan.

Die ganze Kritik soll aber nicht vermitteln, dass ich das Buch nicht gerne gelesen hätte. Es hat mir trotzdem gut gefallen, denn die Geschichte war sehr spannend und interessant.
Man muss sich gedanklich davon lösen, dass es sich hier um eine Dystopie handelt, und sollte das Buch eher in das Genre „Jugend-Abenteuerroman“ einsortieren.