Rezension

Geboren um ein Leben zu retten!

Beim Leben meiner Schwester - Jodi Picoult

Beim Leben meiner Schwester
von Jodi Picoult

Bewertet mit 5 Sternen

Beim Leben meiner Schwester stand Wochenlang auf der Bestsellerliste und war ein grosser Durchbruch auch in den USA. Die Geschichte wurde auch dieses Jahr verfilmt der jetzt dann in den Kinos anläuft. Unter dem Titel My Sitser's Keepers.

Eine Familie, erst ganz glücklich und dann schlägt das Schicksal hart zu und die Familie geht fast zugrunde.

Brain: Vater von 2 Kindern (Jessi und Kate)und Feuerwehmann.

Sara: Mutter von den beiden und Ehefrau von Brain
Ihr Leben spielt sich in einem kleinen Vorort ab, die Kinder sind noch nicht so gross, Kate grade mal 2 als sie eine schlimme Diagnose gestellt bekommt, ALM – Akuten myeloischen Leukämie. Quasi das Todesurteil. Denn keiner der 3 kommt als Spender in frage. Als sie schon fast aufgegeben haben entscheiden sie sich für einen folgenschweren Schritt, nicht nur für Kate, sondern auch für die ganze Familie und vor allem für das Kind das sie nun bekommen wollen. Sie erschaffen den perfekten Spender für Kate. Sie lassen durch die Genethik Embryonen Testen die mit Kats DNA maximal übereinstimmt um dann nach der Geburt das Nabelschnurblut zu verwenden und so Kates Leben zu retten.

Anna: Das erschaffene Kind, das Ersatzteillager.
Anna die Schwester von Kate ist eine dramatische Figur. Sie wird geboren um der Schwester, wenn immer nötig, das Leben zu retten. Als Baby genau so wie als Kleinkind und auch noch später. Sie wird herangezogen ohne das man sie fragt ob sie das überhaupt will, denn das ist nie eine Frage gewesen den schliesslich wurde sie dafür geboren.

Doch mit 13 entscheidet sich Anna zu einem Schritt mit drastischen Folgen, sie sucht sich einen Anwalt um ihre Eltern zu verklagen. Und so beginnt die Geschichte.

Jess: Der Bruder ist ein schwieriges Kind, die Eltern haben in schon vor ner Weile aufgegeben und lassen ihn machen was er will. Keiner nimmt wahr wie es ihm wirklich geht, er entwickelt eine Phyromanie um seine Gefühle raus zu lassen. Er komm auch immer wieder mal mit der Polizei in Konflikt und ist eigentlich für fast jedermann unsichtbar.

Campbell: Der Anwalt von Anna. Ist erst gar nicht begeistert und angetan von ihr aber ihm stehen schon die Dollarzeichen in den Augen und so übernimmt er denn Fall, ohne zu wissen was auf ihn zukommt, ohne zu wissen das er doch mit seinen eigenen Gefühlen konfrontiert werden wird. Nach einer Weile wird ihm aber der Fall doch sehr viel wichtiger als er es sich das am Anfang vorstellen hätte können.

Julia: Sie ist die Verfahrenspflegerin die Anna für eine Zeit von einer Woche zugeteilt bekommt. Sie soll schauen wie sich das ganze verhält und ob diese Anklage seine Rechtfertigung hat. Sie muss eine Entscheidung treffen die für Anne von grosser Wichtigkeit ist und zwar, ob sie fähig und Reif genug ist, Entscheidungen hinsichtlich medizinischen Fragen für sich selbst zu treffen.

Kate: Darf man natürlich nicht vergessen, eigentlich ist sie genau so arm dran wie Anna, auch sie wird nicht gefragt ob sie all die Eingriffe überhaupt will man macht sie einfach, denn schliesslich wissen die Eltern ja am Besten was für die Kinder das Beste ist. Kate lebt ein Leben auf einem seidenen Faden, in jedem Moment könnte sie einen Rückfall erleiden und ihr Leben könnte jeden Augenblick ein Ende nehmen.
Eine tragische Geschichte zwischen Liebe, Fürsogre, Trauer, Hoffnung, Missbrauch, Ego und Verdrängung.

Erster Satz:

In meiner frühesten Erinnerung  bin ich drei Jahre alt und versuche, meine Schwester umzubringen.

Meine Meinung

Das Buch ist wirklich keine leichte Kost, das Thema höchst aktuell und genauso brisant. Man beginnt das Buch und man gerät sofort in einen Sog, der es einem schwer macht das Buch wieder weg zu legen, dieser Sog ist so stark das er auch über ein paar Schönheitsfehler hinweg täuscht. Manchmal muss ich sagen, ist es etwas dick aufgetragen aber ansonsten einfach genial.

Die Charakteren sind super gezeichnet, man kann sich hinein fühlen, man beginnt sie zu lieben, mit ihnen Mitleid zu haben, man ist stolz auf sie oder man ist wütend und kann nicht begreifen wie jemand nur so was machen kann.

Die Geschichte, die sicher schon irgendwo da draussen passiert ist, wahrscheinlich öfters als wir denken, wirft viele ethische Fragen auf. Mir ist so viel mal die Frage durch den Kopf gegangen ob ich als Mutter nicht genau gleich handeln würde und ich bin zum Schluss gekommen, das ich es wahrscheinlich nicht tun würde. Ich könnte das nicht verantworten auch wenn es noch so hart ist. Aber um Leid zu vermindern anderes Leid zu schaffen... wo ist hier die Logik? Es geht nicht mal um die körperlichen Schmerzen die man einem anderen zumutet sondern auch um die psychischen. Der Druck der auf diesem Mädchen lastet, für ein anderes Leben verantwortlich zu sein, oder gar als Henker degradiert zu werden.

Ich konnte alle verstehen, ich hatte mit allen Mitgefühl ausser mit der Mutter. Denn sie kämpft auf Leben und Tot um etwas das sie eigentlich nicht respektiert ... das Leben selbst.

Fazit

Ein Buch über ein Thema welches je länger je mehr an Gewicht gewinnt.