Rezension

Geduldsprobe

An jedem einzelnen Tag - Marianne Kavanagh

An jedem einzelnen Tag
von Marianne Kavanagh

Bewertet mit 3 Sternen

Worum es geht: 

Tess und George sind Seelenverwandte, davon sind all deren Freunde überzeugt und versuchen Jahrelang die beiden zu Verkuppeln. Diese scheinen sich immer zu verpassen und ihr Leben ohne einander zu verbringen. Doch erkennt man seinen Seelenverwandten wenn man ihm begegnet und ab wann ist es zu spät für eine zweite Chance? 

Meine Meinung:

Ich hatte anfangs Schwierigkeiten mit dem Schreibstil der Autorin. Übertrieben blumige Ausschmückungen, die angestrengte Wortwahl... Ich hatte manchmal das Gefühl dass sie sich ihrer Story schämt und dadurch versucht noch etwas rauszureissen, es als etwas besser darzustellen als es ist: ein schnulziger Liebesroman mit vorhersehbarem Ende. Im Endeffekt machte sie es schlimmer. Die Romane haben Erfolg weil die Leser das gerne lesen, ich auch. Kein Grund sich zu schämen. 

Allerdings wusste der Roman mich zu begeistern. Es ist eine Geduldsprobe, ganz klar. Jedesmal wenn George und Tess sich Nahe waren und sich doch verpassten, oder im sich gleichen Raum befanden und dennoch nicht sahen, hab ich öfters das Buch geschüttelt und gerufen "Och komm schon!" 

Von der Liebesgeschichte mal abgesehen sehen wir sehr schön das Erwachsenwerden und die Entwicklung von Mann und Frau. Tess, die lernen muss auf sich selbst zu vertrauen, und George, der jede Niederlage überwinden muss um seinen Traum zu leben. Über Jahre hinweg werden sie begleitet von Freunden und Bekannten, die alle nur eines zu sagen scheinen: "Hast du George schon kennengelernt?" - "Du kennst doch Tess?!" Am Ende liegt es doch am berühmten Schicksal ob und wann sie sich treffen. 

Positiv:
- Story nicht sofort ersichtlich
- Tess und George sind mal originelle Figuren mit Ecken und Kanten
- ausgearbeitete Nebenfiguren
Negativ: 
- Ging dann doch etwas schnell, die Liebe.