Rezension

Gefangen in der Frauenkammer

Die Frauenkammer
von Jannes C. Cramer

Bewertet mit 4.5 Sternen

4,5 von 5 Punkten

Du wachst auf und befindest dich in einem winzig kleinen Raum.
Keine Tür, kein Fenster, lediglich die Gewissheit, dass draußen jemand sitzt, der Dir nichts gutes möchte.
So ergeht es momentan einigen Frauen, denn ein Täter geht herum und die Polizei tappt im Dunkeln. Lediglich die Leichen werden gefunden und alle vereint ein kleines Tattoo am Fußknöchel...

„Die Frauenkammer“ ist genau das, was der Name schon sagt. Ein sehr kleiner Raum, in dem Frauen gefangen gehalten werden und dem Täter hilflos ausgeliefert sind.
Aus diesem Grund war ich auch recht schnell vom Cover des Buches begeistert. Es zeigt zwar lediglich die Seitenansicht eines Auges, dies sagt aber schon alles und macht Lust auf den Inhalt des Thrillers.
Denn ich selbst liebe gute Thriller, muss aber zugeben, dass sie dieses Jahr etwas zu kurz gekommen sind. Allerdings hat „Die Frauenkammer“ von J.C. Cramer einen guten Neustart für meine Leidenschaft hingelegt.
Der Autor Jannes C. Cramer ist in seinem Buch den Weg gegangen, dass für uns Leser, der Täter und die Opfer durchaus bekannt sind. Das heißt, recht schnell lernen wir jede wichtige Person des Buches kennen und dürfen das Geschehene aus dessen Blickwinkel betrachten. Dabei wird nicht zwischen gut und schlecht unterschieden und man bekommt einen besseren Einblick, auch „hinter die Kulissen“ der Charaktere.
Natürlich verschiebt sich so auch unsere Sichtweise beim Lesen. Selbstverständlich hofft man darauf, dass das Morden ein schnelles Ende findet, allerdings geht es hier nicht um die reine Tätersuche.
Und gerade dieser Aspekt war für mich sehr spannend und unterhaltend gestaltet, denn durch den Blickwinkel der unterschiedlichen Personen, sind wir nicht nur auf der Seite der Polizei, sondern befinden uns auch beim Opfer oder auch beim Täter.
Dies macht Spaß, bringt immer neue Spannung in den Roman und unterhält wunderbar.
Der Schreibstil des Autors war für mich flüssig und fesselnd. Ich hatte zum Teil Last, dieses Buch zur Seite zu legen. Zusätzlich fand ich den Inhalt gut recherchiert. Es gibt dann doch mal technische Details, die erklärt wurden und Kleinigkeiten, die so beschrieben wurden, dass auch ich ein Bild davon vor Augen hatte.
Außerdem merkte ich, dass es die kleinen Dinge sind, die Leben in das Buch bringen. Sei es Essen, Dekoration, etc. es wurde alles bedacht und war dabei zu keinem Zeitpunkt störend. Ganz im Gegenteil!
Ich für meinen Teil hoffe nun auf ein Wiederlesen mit Kommissar Frank Holper, denn ihn und seine Familie habe ich sehr gerne begleitet.
Mein Fazit:
Spannende Unterhaltung und ein Buch, das mich nicht mehr losgelassen hat. Eine klare Empfehlung von mir.
9 von 10 Punkten!