Rezension

Gefühlvoll

Was ich dich träumen lasse
von Franziska Moll

Elena und Rico sind jung und haben ineinander die große Liebe gefunden. Auch wenn sich ihre Herkunft und Einstellung sehr unterscheiden, lieben sie sich wirklich sehr. Plötzlich hat Rico einen Unfall, nach dem er im Koma liegt. Für Elena bricht eine Welt zusammen und sie möchte nichts sehnlicher als ihn wieder wach zu sehen. Gemeinsam mit Krankenpfleger Tim will sie nun eine Liste von Dingen abarbeiten, die Rico noch vor seinem Tod machen will und ihm möglicherweise so in seinem Koma zu helfen.

 

Was ich dich träumen lasse ist ein sehr gefühlvolles Jugendbuch. Die Autorin schafft es, die ganz großen Gefühle ohne besondere Worte rüberzubringen. Da Elena sehr unromantisch ist, gibt es hier keine schwulstigen Reden sondern nur klare Worte, die einen mit sich reißen.

Das Cover ist wunderschön. Die hellen und freundlichen Farben stehen etwas im Kontrast zu der emotionalen Geschichte, doch das gefällt mir.

Elena als sehr unromantischer Mensch, der in seinem Leben schon viel gesehen und erlebt hat ist einem sehr sympathisch. Ihre ganze Geschichte erfährt man erst im Laufe des Buches. Durch die Sache mit Rico lernt sie sich selbst ein wenig besser kennen und zeigt eine deutliche Entwicklung während der Story, was mir sehr gefiel.

Rico ist das komplette Gegenteil, romantisch und verliebt. Auch wenn er der Freund von Elena ist, geht es hier vorrangig um sie und ihre Charakterentwicklung.

Der Krankenpfleger Tim ist eher jemand, den man in Elenas Vergangenheit vermutet hätte. Durch seine flippige Art und andere Sichtweisen hilft er Elena, diese Sache durchzustehen und das auf eine ganz andere Art als es die anderen Ärzte, Lehrer und Freunde von Elena versuchen. Das gibt ihr unheimlich Halt und Unterstützung.

Alle Charaktere sind sehr gut gewählt und passen in die Geschichte. Ich mochte sehr, dass Elenas Mutter eben etwas anders ist.

Der Schreibstil ist zunächst etwas ungewohnt. Es werden viele kurze Sätze verwendet und bei den Dialogen, an die sich Elena im Nachhinein erinnert musste man immer erst herausfinden, wer sich da unterhält. Daran gewöhnt man sich aber schnell und durch diese Schreibweise konnte die Autorin vieles „Zwischen den Zeilen“ vermitteln.

 

Es handelt sich hier um ein sehr schönes und gefühlvolles Jugendbuch, auch für jemanden der sonst wegen zu viel Kitsch eher einen Bogen um Liebesromane macht. Das Buch ist etwas anderes, als man es sonst 1000 mal gelesen hat, was ich toll fand.