Rezension

Gegenwart verschwimmt mit Traum und Vergangenheit

Die Grimm-Chroniken. Band 03. Der Schlafende Tod - Maya Shepherd

Die Grimm-Chroniken. Band 03. Der Schlafende Tod
von Maya Shepherd

Bewertet mit 4 Sternen

Im Vergleich zu den ersten beiden Bänden ist dieses Buch etwas ruhiger angelegt, was aber der Charakterentwicklung keinen Abbruch tut.

Klappentext:

Goldenes Sonnenlicht fiel durch die Scheiben direkt auf den Glassarg, in dem ein Mädchen schlief. Schwarzes glattes Haar lag ihr über die schmalen Schultern und reichte bis zu ihren Brüsten. Es glänzte seidig, als wäre es gerade erst gebürstet worden. Lange dunkle Wimpern umrahmten ihre geschlossenen Augen. Sie trug ein blütenreines weißes Kleid aus zarter Spitze. Wie sie dort lag, wirkte sie vollkommen friedlich, so als könnte sie keiner Menschenseele etwas zuleide un. Es herrschte eine andächtige Stille , die von Rumpelstein zerbrochen wurde. „Töte sie, Wilhem“, forderte er mit kalter Härte. „Bohre ihr einen Pflock ins Herz. Nur so können wir sicher sein, dass sie wirklich tot ist.“

Kurzmeinung:

Im Vergleich zu den ersten beiden Bänden ist dieses Buch etwas ruhiger angelegt, was aber der Charakterentwicklung keinen Abbruch tut.

Cover:

Und wieder einmal schafft es diese Reihe mit einem atemberaubenden Cover aufzufahren. Der typische, und wichtige Spiegel, ist wieder im Zentrum. Doch diesmal wird er von „Schneewittchen“ ein wenig verdeckt, eben genauso, wie es im Buch beschrieben wird. Auch die erhobenen Stellen der Blätter und des Titels dürfen auch hier nicht fehlen. Absolut gelungen.

Rezension:

Maya Shepherd kann auch in dem dritten Teil der „Grimm-Chroniken“ weiter mit ihrem leichten und flüssigen Schreibstil punkten. Der Rückblick zu Band 2 lies mich locker in die Fortsetzung der Geschichte eintauchen. Trotz aller Ruhe, die dieses Buch ausstrahlt, denn in diesem Teil wurde ein wenig Geschwindigkeit herausgenommen, war ich vom ersten Wort an gebannt. Die Flucht von Mary und Dorian nach Hamburg, schien genauso ausweglos, wie Will’s Mission.

Während die Autorin mich wieder zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her geworfen hat, kommt nun aber endlich der wichtige rote Faden zwischen den einzelnen Handlungen auf. Viel damit zu tun, hat Schneewittchen. Doch bei ihr habe ich mir immer wieder die Frage gestellt, ob sie denn wirklich so „böse“ ist, wie Königin Mary es Will und seine Freunde zu glauben lassen mag. Denn Will scheint zu zögern, seitdem er ein anderes Schneewittchen bereits im Traum kennengelernt hat. Dies war ein gebrochenes und zu tief trauriges Mädchen, nicht aber das verhasste „Monster“ von dem Rumpelstein immer spricht. Dadurch Will die Mission mit gemischten Gefühlen antritt, und in den Apfel beisst, der ihn im Traum zu Schneewittchen führen wird, eröffnet sich ein weiterer dritter Handlungsstrang. Und ich hoffe, dass mich die Autorin hier nicht in eine zu verworrene Erzählung schickt.

Während Mary und Dorian sich auf der Flucht befinden, kommen Mary leichte Zweifel an Dorian bzw. wieviel Wahrheit er ihr bisher wirklich erzählt hat. Zwar weiß sie, wie gefährlich Dorian’s Vater ist, aber nicht genau, warum genau sie von ihm gejagt wird und sie fragt sich, warum Dorian ihr nichts von ihren leiblichen Eltern erzählt. Alles in allem vertraut sie aber ihrer Liebe zu ihm, denn diese scheint unerschütterlich-

Trotz der ruhigeren Erzählweise, entwickeln sich alle Charakter weiter und man lernt jeden Einzelnen ein kleines Stückchen besser kennen und ihre Handlungen besser verstehen.

Fazit:

Band 3 kann mit den ersten Bänden von der Geschwindigkeit nicht mithalten, eröffnet aber einen neuen Handlungsstrang und lässt hoffen, dass der nächste Teil wieder ordentlich an Fahrt aufnimmt. Wichtig ist dieser Band aber mit Sicherheit für den weiteren Verlauf des gesamten Plots der Reihe.