Rezension

Geisterjagd im alten Wien

Der Totengräber und der Mord in der Krypta (Die Totengräber-Serie 3) -

Der Totengräber und der Mord in der Krypta (Die Totengräber-Serie 3)
von Oliver Pötzsch

Bewertet mit 5 Sternen

Im alten Wien geschieht Grausiges. Ein Serienmörder hat es auf Kinder abgesehen. Genauer gesagt auf Jungen, nicht auf Mädchen. Die Sagenfigur des schaurigen „Nachtkrapp“ spukt in so manchen Köpfen, vor allem in denen der Kinder, herum. Die Polizei findet kaum etwas heraus, man gibt sich bei den Ermittlungen auch nicht allzu viel Mühe, da es meist arme Straßen- oder Waisenkinder sind, die plötzlich verschwinden. „...sind halt weggelaufen, irgendwohin, das kommt vor...“ ist das vorherrschende Ermittlungsergebnis. Erst als ein Junge aus einer wohlhabenden Familie verschwindet, muss Oberinspektor Leinkirchner unfreiwillig etwas intensiver nachforschen. Sein Kollege, der Inspektor Leo von Herzfeldt, ermittelt derweil in einem nicht minder mysteriösen anderen Fall. In der Krypta unter dem Stephansdom wird die Leiche eines bekannten Arztes gefunden. Dieser hatte sich zur Aufgabe gemacht, die zahlreichen spiritistischen Zirkel der Stadt zu besuchen und die Betrügereien bei Geisterbeschwörungen aufzudecken. Dadurch machte er sich natürlich zahlreiche Feinde, nicht alle fanden es gut, dass man ihre Illusionen so brutal zerstörte. Auch die bekannte Operndiva Maria Vanotti, die Leo sehr verehrt, ist eine Anhängerin des Spiritismus und veranstaltet Séancen. Hilfreich ist für den Inspektor einmal mehr der Kontakt mit dem Totengräber Augustin Rothmayer, der sich als sehr hilfreich erweist. Und selbst seine Ziehtochter Anna mischt dieses Mal kräftig und nutzbringend mit. Ebenso wie Leos Freundin, Tatortfotografin Julia Wolf, deren Fotos die Ermittler in diesem Fall sehr verwirren...

Wieder mal eine sehr spannende Geschichte um den Inspektor und den Totengräber. Oliver Pötzsch kann das einfach, ich habe jedes Kapitel genossen. Sehr amüsant fand ich das Auftauchen eines wohl vielen bekannten schottischen Touristen. Der liebte nicht nur den Whisky, sondern er war auch tatsächlich ein Anhänger des Spiritismus. Wunderbar eingebaut in diese Geschichte, hat mir gut gefallen! Ich freue mich schon auf den nächsten mörderischen Ausflug ins alte Wien.