Rezension

Gelungene Mischung von Dystopie und Thriller

Spademan
von Adam Sternbergh

Bewertet mit 4.5 Sternen

„Ich töte Männer. Und ich töte Frauen, denn ich will nicht diskriminierend erscheinen.“ Diese Rezension bezieht sich auf das Hörbuch, gelesen von Christoph Maria Herbst.

Spademan ist ein Killer mit Prinzipien. Er tötet Männer, er tötet Frauen, aber er tötet keine Kinder. Er ist schließlich kein Psychopath. Er ist Müllmann. Früher hat er Abfall entsorgt, heute „entsorgt“ er Menschen.

Die Geschichte spielt in einem New York der Zukunft. Nach schrecklichen Terroranschlägen ist die Stadt fast menschenleer. Die Reichen haben sich in ihren Wohnungen verschanzt und das reale Leben mit einer virtuellen Welt vertauscht. Geblieben sind diejenigen, die nichts mehr zu verlieren haben oder kein Geld für den Wegzug haben. Als Spademan von einem berühmten Fernsehprediger den Auftrag erhält, dessen Tochter zu töten, gerät er in ein gefährliches, brutales Abenteuer.

Die Geschichte ist eine gelungene Mischung zwischen Dystopie und Thriller. Spademan erzählt schonungslos offen und brutal von den Intrigen, Überfällen und brutalen Morden, in die er durch seinen neuen Auftrag verwickelt wird. Dazwischen erzählt er von der Zeit, als er noch ein „normaler“ Müllmann war, von seinem ersten Auftrag, von seinen Bekannten, die ihm helfen.

Einiges von der Geschichte kommt einem bekannt vor, die Scheinheiligkeit des Fernsehpredigers, die „virtuelle Welt“, in die diejenigen, die es sich leisten können abtauchen, den Verfall der Gesellschaft. Sternbergh ist es aber gelungen aus Bekanntem und Neuem eine neue, spannende Geschichte zu entwickeln. Das Zitat habe ich ausgewählt, weil ich dadurch auf das Buch aufmerksam wurde und weil es für mich typisch für den makaberen Humor des Buches ist.

 

Christoph Maria Herbst ist besonders für dieses Buch ein genialer Sprecher. Es hat viel Spaß gemacht ihm zuzuhören.