Rezension

Keine Empfehlung von mir

Spademan
von Adam Sternbergh

Spademan ist ein ehemaliger Müllmann, der nach dem Verlust seiner Frau zum Killer wird. Skrupel kennt er nur, wenn es um Kinder geht. Ansonsten will er weder die Gründe für den Auftrag kennen, noch seinen Auftraggeber. Erledigt wird der Job mit einem Teppichmesser. Klingt, wie in den Spressestimmen gelobt, nach guter Hardboiled-Kost.

Leider hat das Buch nicht mal im Ansatz meine Erwartungen erfüllt. Spademan selbst ist so konturlos, wie das Minenspiel eines Steven Seagal. Auch die weiteren Charaktere bleiben sehr blass und hinterlassen keinen bleibenden Eindruck.

Die Story ist arg gewöhnungsbedürftig. Ein postapokalyptisches New York irgendwann in der Zukunft. Bevölkert vom Bodensatz der Gesellschaft und der Upperclass, welche sich aber in in den Penthäusern verschanzt. Und der Rest des Landes? Dort scheint alles ganz normal zu sein. Also warum verlassen die Menschen die Stadt nicht und flüchten sich statt dessen lieber in die Limnosphäre, einer künstliche Realität? Das, sowie einige andere Punkte bleiben wohl erst mal unbeantwortet.

Der aktuelle Auftrag von Spademan unterscheidet sich von vielen anderen Geschichten dieser Art lediglich durch das Setting, ansonsten gab es das schon oft und vor Allem weit besser. Die Lösung wird letztlich auf ein paar Seiten abgehandelt und kann sich nicht von Vorhersehbarkeit frei sprechen.

Der Stil hat schlussendlich dazu bei getragen, dass das Buch bei mir durchgefallen ist. Sehr sprunghaft, ohne erkennbare wörtliche Rede. Beendet hab ich es lediglich, weil es nicht sehr umfangreich ist. 304 Seiten in relativ großer Schriftgröße.

Punktabzüge somit für Charaktere, Setting, Stil und Story an sich. Bleibt unterm Strich noch der Pflichtstern.

Der Autor sitzt angeblich bereits an der Fortsetzung. Danke, ohne mich.