Rezension

Gelungener Auftakt der Achenthal-Saga

Zwischen zwei Welten -

Zwischen zwei Welten
von Izabelle Jardin

Das neue Buch der Autorin Izabelle Jardin „Zwischen zwei Welten“ ist der erste Band der neuen Achenthal-Saga, der es in sich hat. Eindrucksvoll schildert die Autorin die Umstände am Vorabend der Industriellen Revolution, getragen von einer Protagonistin, die mutig, klug und loyal ist. Die perfekte Mischung aus Abenteuer, Drama und einer berührenden Liebesgeschichte, die das Buch zu einem wahren Lesevergnügen, macht.

Inhalt:
Wenn in einer einzigen Nacht alles Sichergeglaubte wie ein Trugbild zerstiebt …

Schlesien 1844: Die florierende Tuchfabrik ihrer Familie beschert Elise von Achenthal ein privilegiertes und sorgloses Leben. Doch als sie mitansehen muss, wie der nächtliche Ansturm verzweifelter Weber auf die Villa ihres Großvaters blutig niedergeschlagen wird, ist sie beschämt.

Die zufällige Begegnung mit der jungen Marie führt Elise in die elenden Hütten der hungernden Weber und sie begreift, zu welchem Preis der Wohlstand ihrer Familie erarbeitet wird. Sie möchte nicht länger tatenlos zusehen und findet einen Gleichgesinnten in dem ebenso faszinierenden wie geheimnisumwitterten Reformer Konrad von Radenau. Sein Rat führt Elise mitsamt ihren Eltern nach England, wo die industrielle Revolution in voller Blüte steht.

In London wird Elise von dem charismatischen Fabrikantensohn Fletcher Cunningham umworben. Es scheint sich eine Verbindung anzubahnen, die auch dem Achenthal’schen Unternehmen ausgesprochen guttun würde. In einem höchst emotionalen Moment gibt Elise Fletcher ein Versprechen. Und hofft schon im nächsten Augenblick, es niemals einlösen zu müssen.

Meine Meinung:
Theodor von Achenthal ist Tuchfabrikant und in seiner Familie hat er allein das Sagen. Doch seit jener denkwürdigen Nacht, in der die Weber vor der Villa auftauchen, wird der Aufstand vom preußischen Militär, welches Elises Großvater gerufen hat, auf brutale und blutige Weise niedergeschlagen. Seit dieser verheerenden Nacht, ist Theodor von Achenthal, wie vom Erdboden verschwunden.

Händeringend versucht Elises Vater das Familienunternehmen menschlich und wirtschaftlich am Leben zu erhalten, was in jener Zeit, in der die industrielle Revolution um sich greift, alles andere als einfach ist. Selbst ihre Mutter, wächst über sich hinaus und entpuppt sich zu einer wahren Kämpferin der hungernden Weber. Elise lernt den geheimnisvollen und anziehenden Reformer Konrad von Radenau kennen und bald entwickelt sich zwischen beiden, eine zarte Liebesgeschichte, die jedoch von Missverständnissen und Geheimnissen geprägt ist.

Elises Eltern reisen mit ihr nach England um sich über die dortige Herstellung für ihre Tuchfabrik umzusehen und vielleicht auch einen geeigneten Heiratskandidaten für ihre Tochter zu finden. Die Begegnung mit dem begehrten und reichen Junggesellen Fletcher Cunningham, der sich brennend für Elise interessiert, scheint für alle die Rettung zu bedeuten. In einem emotionalen Moment gibt Elise ein Versprechen, dass sie aber nicht einlösen möchte. Fletcher Cunningham kommt nach Achenthal und als Elise nebenbei erfährt, dass die Konten der Tuchfabrik eingefroren sind, nimmt sie Fletchers Heiratsantrag an.

Gerne würde sie ihr gegebenes Versprechen rückgängig machen, denn ihr Herz gehört Konrad …

Zitat:
Sprachlich ist der Roman sehr wortgewaltig und emotional erzählt, zeigt wie das Leben manchmal so spielt. Der Autorin ist ein sehr spannender und wunderbar historisch recherchierter Roman gelungen. Sie schafft tolle Bilder, die den Protagonisten Leben einhauchen und mich an vielen Stellen berühren konnten. Für mich ein Buch mit einer Geschichte, zum Wohlfühlen. Auf die Fortsetzung bin ich schon mehr als gespannt und kann den Folgeband kaum erwarten.
Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!