Rezension

Gefühlvoll und informativ

Zwischen zwei Welten -

Zwischen zwei Welten
von Izabelle Jardin

Bewertet mit 5 Sternen

Von der behüteten Tochter zur kämpferischen Frau

Inhalt übernommen:

Schlesien 1844: Die florierende Tuchfabrik ihrer Familie beschert Elise von Achenthal ein privilegiertes und sorgloses Leben. Doch als sie mitansehen muss, wie der nächtliche Ansturm verzweifelter Weber auf die Villa ihres Großvaters blutig niedergeschlagen wird, ist sie beschämt.

Die zufällige Begegnung mit der jungen Marie führt Elise in die elenden Hütten der hungernden Weber und sie begreift, zu welchem Preis der Wohlstand ihrer Familie erarbeitet wird. Sie möchte nicht länger tatenlos zusehen und findet einen Gleichgesinnten in dem ebenso faszinierenden wie geheimnisumwitterten Reformer Konrad von Radenau. Sein Rat führt Elise mitsamt ihren Eltern nach England, wo die industrielle Revolution in voller Blüte steht.

In London wird Elise von dem charismatischen Fabrikantensohn Fletcher Cunningham umworben. Es scheint sich eine Verbindung anzubahnen, die auch dem Achenthal’schen Unternehmen ausgesprochen guttun würde. In einem höchst emotionalen Moment gibt Elise Fletcher ein Versprechen. Und hofft schon im nächsten Augenblick, es niemals einlösen zu müssen.

Meine Meinung:

Schon nach den ersten Seiten war ich völlig in der Geschichte gefangen. Die tolle Beschreibung der einzelnen Personen katapultierte klare Bilder in meinem Kopf. Die junge Elise, welche durch die schrecklichen Ereignisse deutlich gereift ist und sich zu einer kämpferischen jungen Frau entwickelt,habe ich besonders in mein Herz geschlossen. Zusammen mit ihrer Mutter, die sich angestachelt durch das Engagement ihrer Tochter, von einer gelangweilten Ehefrau zu einer cleveren Geschäftsfrau und großen Organisatorin entwickelt, versuchen Sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten die Lebensbedingungen der armen Bevölkerung zu verbessern. Auch ihr Vater ist auf ihrer Seite. Aber der Großvater, der sich bei dem Aufstand durch feige Flucht der Verantwortung entzogen hat, intregiert plötzlich zum Nachteil der Familie.

Neben der Familien und Liebesgeschichte, hat die Autorin die historischen Ereignisse der damaligen Zeit in gebührenden Rahmen in das Geschehen eingeflochten.Man kann sich unschwer vorstellen, wie viel Recherche Arbeit dafür nötig war. Da das Buch mit einigen offenen Enden aufwartet, bin ich voller Neugier auf den zweiten Band.