Rezension

Gemächliches Bestatterle

Schlampig dosiert - Jürgen Seibold

Schlampig dosiert
von Jürgen Seibold

Bewertet mit 3 Sternen

Gottlieb Froelich hat das Beerdigungsinstiut von seinem Kollegen Sanfftleben übernommen und stolpert auch ganz gern mal in Kriminalermittlungen rein. Diesmal hat es das Ehepaar Sigle erwischt. Während Inge Coordes, Froelichs 14 Jahre ältere Freundin, die Nase voll von dessen Ermittlungen hat, lässt sich Sanfftleben für Froelich eine Möglichkeit einfallen, wie er heimlich doch weiter ermitteln kann. Wer sind die Gentlemen-Einbrecher, die nur in Passivhäuser einbrechen, und wieso sind sie von ihrem Schema abgewichen?

Jürgen Seibold hat einen weiteren Fall um seinen gemächlichen, molligen Bestatter geschrieben. Typische Eigenheiten für Baden-Württemberger lassen beim Lesen schon schmunzeln. Auch ein wenig Spannung und witzige Verwicklungen und Entwicklungen finden sich in diesem vierten Fall für Gottlieb Froelich.

Ein wenig Wissen über Passivhäuser sollte der Leser mitbringen, denn Seibold schildert deren Funktionsweise erst sehr spät (dafür aber ausführlich). Die Gegend um Esslingen und Pforzheim wird ausführlich geschildert. Das mag für komplett Fremde wichtig sein, mir persönlich war es ein wenig zu viel.

Ich hätte ein wenig mehr Finesse von Froelich erwartet, ein bißchen mehr Schlitzohrigkeit und Tatendrang. Für meinen Geschmack ist Froelich ein bißchen zu gemächlich. Seine Informationen hat er mehr zufällig bekommen, als wirliche Ermittlungsarbeit zu leisten. Trotzdem war die Lektüre angenehm und unterhaltsam.

Fazit: Potenzial nach oben ist vorhanden, deshalb 3 Sterne.