Rezension

Gemütlicher Krimi für England- bzw. Oxford-Liebhaber

Bloody Rosemary - Katharina M. Mylius

Bloody Rosemary
von Katharina M. Mylius

Wenn Kochen tödlich ist ...

Die Sterneköchin Rosemary Hogan wird ermordet in ihrer Küche aufgefunden. Ein Bratspieß setzte ihrem Leben brutal ein Ende, in der Hand hält sie einen Rosmarinzweig.
Die Inspektoren Heidi Green und Frederick Collins finden bald heraus, dass die Köchin ihren Spitznamen „Bloody Rosemary“ nicht umsonst hatte. Die streitbare Dame hatte einige Feinde.
Dann wird noch ein Sternekoch getötet – diesmal mit einer Bratpfanne erschlagen und auch bei seiner Leiche findet sich ein Rosmarinzweig. 
Doch was hat er zu bedeuten?

Nach „Die Toten vom Magdalen College“ ist dies nun der zweite Band um die Inspectoren Heidi Green, gestresste Mutter von Zwillingen, und Frederick Collins, der noch immer seiner Exfreundin Susan nachtrauert.
Schauplatz ist wiederum das malerische Unversitäts-Städtchen Oxford, aber diesmal bewegen sich die Ermittlungen in der Gastro-Szene und dementsprechend wird auch viel über Kulinarisches gesprochen.
Die Ausflüge in Oxfords Geschichte und die kleinen „Stadtführungen“ zwischendurch waren unterhaltsam, obwohl ich mich frage, ob sie für einen Nichtkenner auch so interessant sind. Ein Kartenabschnitt im Buch hilft aber bei der Orientierung. 
Die ausführlichen Abschnitte aus dem Privatleben der Ermittler (hier gibt es leider manch banalen Dialog)  lassen die Mordfälle meiner Meinung nach ab und zu in den Hintergrund treten. 
Ein paar Finten sind allerdings eingebaut, um das Rätselraten um den Mörder doch spannend zu gestalten und die Figuren sind durchwegs liebenswert. 
Der Trick, einen Charakter aus dem Krimi einer anderen Schriftstellerin „auszuborgen“, war mir neu. Was ich davon halten soll, weiß ich noch nicht so ganz, aber ich lasse mich gerne positiv überraschen.

Der angehängte Rezept-Teil lädt zum Nachkochen ein und bietet für jeden Geschmack Spezialitäten aus Oxfordshire. 

Fazit: Ein gemütlicher Krimi für Oxford- oder auch England-Liebhaber. Am besten gleich mit einem selbst gemachten Old English Cider Cake und einer Tasse Lady Grey genießen!