Rezension

Rosmarin steht für "Erinnerung"

Bloody Rosemary - Katharina M. Mylius

Bloody Rosemary
von Katharina M. Mylius

Zum Inhalt:
In Oxford wird die Sterneköchin Rosemary tot in der Küche ihres Restaurants aufgefunden, - erstochen mit einem Fleischspieß. Die ermittelnden Beamten Heidi und Frederick stellen fest, dass die Dame sich viele Feinde gemacht hat und deshalb den Spitznamen "Bloody Rosemary" führte. Aber dann passiert der zweite Mord und wieder wird ein Rosmarin-Zweig in der Hand des Opfers gefunden. Und Rosmarin heißt "Erinnerung".

Mein Eindruck:
Die Autorin hat nicht nur ein überaus sympathisches Ermittlerteam kreiert, sie beschreibt auch die Umgebung in Oxford auf eine vortreffliche Weise. Zusätzlich stellt sie Frederick und Heidi Kollegen und einen Freundes- und Familienkreis an die Seite, die Charakter und Ausstrahlung zeigen.
Leider können der Fall und die mit ihm verbundenen Personen genau deshalb nicht ganz mit dieser guten Grundlage einer Krimireihe mithalten. 230 Seiten (für den Krimi) sind einfach zu wenig für den Anspruch, ein Team mit Hintergrund, eine Stadt mit historischer Bedeutung und eine Geschichte mit mehreren möglichen Motiven, (zu) vielen Verdächtigen und einigen Verwicklungen darzustellen. So fehlt die Tiefe und das ist insbesondere deshalb schade, weil die Autorin eine eingängige Schreibe hat (das Buch ist so wegzulesen) und die Geschichte gut und stimmig entwickelt ist. Alle Motive und Verdächtigen werden nur angerissen und abgearbeitet, statt sich ausführlich mit ihnen zu befassen. Das Ende gerät deshalb sehr abrupt und das Handeln der mordenden Person ist nur in Teilen nachvollziehbar.
Die Rezepte zum Schluss sind ein nettes Extra, meines Erachtens hätten die 20 Seiten auf den Roman verwendet oder in der Geschichte mindestens ein Motiv und ein paar Verdächtige gestrichen werden sollen.

Mein Fazit:
Beim nächsten Mal weniger Komplikationen im Privatleben, etwas mehr Charakter bei Opfer und Tatverdächtigen.....

..... oder mehr Seiten!