Rezension

Giftspur

Giftspur - Daniel Holbe

Giftspur
von Daniel Holbe

Bewertet mit 4 Sternen

Wenn man schon die Krimireihe um Julia Durant kennt, ist es interessant mit diesem Buch in eine Geschichte einzutauchen, in der einer der bekannten Charaktere als Protagonistin auftaucht. Das Gute, wenn man Sabine Kaufmann schon kennt, ist dass man sie von ihrem Hintergrund und ihrer Art schon ein wenig einschätzen kann, auch wenn ich sagen muss, dass ich doch auch noch deutlich mehr durch dieses Buch über sie erfahren habe. Von daher macht es also nichts aus, wenn man die Julia Durant Fälle nicht kennt, da man Sabine Kaufmann durch dieses Buch auch allein sehr gut kennenlernt und einen Charakter vor sich hat, der eindeutig eine gut entwickelte Persönlichkeit besitzt.

Dazu kommt dann noch ihr neuer Kollege Angerbach, den ich durchaus auch sehr interessant, wenn ich in manchem Punkt ein wenig schwerfällig fand, da er eine extrem raue Schale verpasst bekommen hat, die manchmal fast schon ein bisschen übertrieben wirkte. Allgemein aber bilden die beiden ein sehr interessantes Gespann, da sie in so vielen Punkten sehr unterschiedlich sind, dass es immer wieder Reibungspunkte zwischen ihnen gibt, die sowohl erheiternd sein können, als auch die Geschichte auf eine angenehme Weise vorantreiben.

Was man bei diesem Krimi nicht unbedingt erwarten sollte, ist jedoch überbrodelnde Spannung, den auch wenn ich den Fall sehr interessant fand, war es für mich zum einen sehr früh klar, was die Todesursache gewesen sein muss und zum anderen erhält man zwar immer wieder Hinweise auf mögliche Täter, aber es ist nie so, dass man den Eindruck bekommt, dass es extrem spannend und schnell wird im Handlungsverlauf, sondern eher, dass es alles etwas ruhiger zugeht. Vielleicht das auch, weil einfach viele Intrigen und ähnliches hinter den Geschehnissen stehen und der Versuch diese zu verbergen deutlicher im Vordergrund steht für die Beteiligten.

Dabei fand ich unter anderem auch einfach die Charakterstudien der in den Fall möglicherwiese Verwickelten sehr interessant, da man selbst einfach sehr gut miträtseln konnte, wer wohl in dem Fall welche Rolle spielen könnte. Und es ist dabei sehr gelungen, wie man immer mal wieder auf falschen Fährten geführt wird. Leider ist es in meinen Augen, aber fast unmöglich selbst auf den Täter zu kommen, auch wenn man sehr gut im Rätseln und Kombinieren ist.

An sich aber ein sehr gelungener Krimi, der mir sehr viel Spaß gemacht hat, auch wenn er eher etwas ruhiger ist. Ich denke aber, dass er einem Krimifan gut gefallen könnte.