Rezension

Glamourie

Im Schatten des Fuchsmondes -

Im Schatten des Fuchsmondes
von Antje Babendererde

Bewertet mit 5 Sternen

"Der Mond bringt die Wahrheit." Dieses Zitat hat Antje Babendererde ihrem berührenden Schottland-Roman vorangestellt. Doch vor der Wahrheit stehen die Geheimnisse.

Lia ist Tochter eines Großgrundbesitzers. In der schottischen Wildnis fühlt sie sich auf dem Jagdgut ihres Vaters ganz zu Hause. Auch die Abwesenheit ihrer Mutter und ihre manchmal etwas anstrengende kleine Schwester können ihre Ferien nur wenig beeinträchtigen. Sie freut sich auf die Landschaft, Tiere und auf ein Wiedersehen mit ihrem langjährigen Schwarm Struan. Doch da trifft sie den geheimnisvollen Finn mitten in der Natur. Finn, der sehr viel Belastendes mit sich herumzutragen scheint, Arbeit auf dem Gut annimmt und Lia auf unerwartete Weise anzieht. An seiner Identität scheint noch wesentlich mehr mysteriös zu sein als die wundersame Tatsache, dass ihn immer wieder ein halbzahmer Fuchs begleitet...

Genau wie Finn habe ich mich manches Mal auf wohltuende Weise beinahe in die keltische Anderswelt mit ihrer Glamourie versetzt gefühlt. So schön sind die Beschreibungen des Gutes Badfearna, eines weißen Hirsches, der Highlandponies und des Lokalkolorits. Lia und Finn sind faszinierende Protagonisten, die mir ebenso wie Fuchs Mooch gleich ans Herz gewachsen sind und bei denen sonst gängige Erzählklischees gekonnt vermieden werden. Selten fand ich es so schade, dass es sich nicht um einen Mehrteiler handelt!

Die Geschichte hat vor allem durch Finns Vergangenheit wirklich Tiefgang. Auch wenn ich als Vielleserin manches erahnen konnte, wurde ich immer wieder von Entwicklungen überrascht. Der differenzierte Umgang mit dem Thema Jagd, dem ich selbst sehr ablehnend gegenüberstehe, hat mich ebenfalls beeindruckt.

Nun bleibt mir nur, von Schottland zu träumen und zu hoffen, dass ich zumindest in Gedanken bald mit einer neuen Story der Autorin dorthin zurückreisen kann.