Rezension

Großartiger Serienauftakt

Falcon Peak - Wächter der Lüfte -

Falcon Peak - Wächter der Lüfte
von Heiko Wolz

„Falcon Peak – Wächter der Lüfte“ ist der Auftaktroman der Falcon Peak Reihe von Heiko Wolz. Der erste Band erscheint Anfang Märt im arsEdition Verlag. Es wird damit geworben, dass das Buch Mädchen und Jungen ebenso begeistert wie Erwachsene – und damit wird nicht zu viel versprochen.

 

Worum geht es?

Kendrick kehrt mit 13 Jahren mit seinem Vater in sein Elternhaus zurück – wobei „Haus“ ziemlich untertrieben ist, da es sich um eine Burg handelt, die mittlerweile vollständig zu einer Schule umgebaut wurde. Viele Jahre nach dem Tod von Kendricks Mutter entschloss sich der Vater, als Schulleiter zurückzukehren um die schlechten Geschäftszahlen wieder aufzubessern.

An dieser Schule gehen seltsame Dinge vor sich – und, als hätte Kendrick nicht schon ausreichend Probleme mit den Jungs in seinem Jahrgang, begeistern ihn sowohl die bildhübsche Ivy wie auch Sienna. Die Lehrerinnen Ms Bocksworth und Ms Heart machen ihm das Leben auch nicht leichter – bis Kendrick einem Geheimnis auf die Spur kommt, dessen Teil auch er ist.

 

Meine Meinung

Fantasybücher werden meist für Mädchen geschrieben, ganz besonders, wenn sie im Schulsetting spielen. Diesmal hat der Autor einen Protagonisten gewählt – der sich meiner Meinung nach für 13 Jahre schon extrem erwachsen verhält, was jedoch auch am englischen Privatschulsystem, seiner Lebenssituation und der Androhung, auf ein Internat geschickt zu werden, wenn er sein Verhalten nicht im Griff hat oder keine entsprechenden Leistungen bringt.

Auch die anderen Schüler*innen verhalten sich, meiner Meinung nach, eher wie 15 bis 17. Was mich außerdem verwundert hat ist, dass moderne Kommunikationstechnologien so gar keine Rolle spielen, weshalb auch nicht ganz klar ist, zu welchem Zeitpunkt das Buch spielt. Dass der Protagonist, wie auch seine Mitschüler, hauptsächlich einen Computer zu Recherchezwecken verwendet und offenbar niemand ein Smartphone mit sich herumträgt, ist mir erst im Laufe der Geschichte bewusst geworden und passt nicht ganz zur Lebensrealität der Jugendlichen heute.

Das muss jedoch bei einem Fantasyroman auch überhaupt nicht der Fall sein, gibt es hier doch spannendere Orte, wie zum Beispiel die geheime Abteilung der Bibliothek oder die atemberaubende Landschaft, von der die Schule umgeben ist.

Ich finde sowohl die Unterrichtsgestaltung wahnsinnig spannend wie auch die Familiengeschichte des Protagonisten, die nach und nach aufgerollt wird.

Ich konnte das Buch nicht zur Seite legen, denn durch die für ein Jugendbuch typischen vielen direkten Reden konnte ich schnell einen guten Draht zu den einzelnen Charakteren finden. Meine Identifikationsfigur in diesem Buch ist Ms Heart, da ich mich der Rolle der Lehrerin wesentlich näher fühle als jener der Mitschülerinnen. Frischen Wind in eine Schule zu bringen entspricht auch meiner Auffassung von zeitgemäßer Ausbildung.

Ivy finde ich beeindruckend und Sienna sympathisch, so, dass ich gut nachvollziehen kann, dass Kendrick beide Mädchen toll findet. Und in Ms. Bocksworth findet er eine Lehrerin, die schon seine Eltern ausgebildet hat.

Das Cover passt hervorragend zur Geschichte – das wird auch aus dem Verlauf der Handlung klar. Ich bin schon gespannt auf den nächsten Titel der Serie und den Fortgang der Geschichte, auch, wenn die Handlung in Band 1 in sich weitgehend abgeschlossen ist.

 

Fazit: Das Buch hat mich sofort in seinen Bann gezogen und nicht mehr losgelassen. Ich lese auf jeden Fall beim zweiten Band weiter, wenn dieser erscheint. Eines meiner absoluten Jugendfantasybücher.