Rezension

Gut gedacht, schlecht gemacht

Anständig Essen - Karen Duve

Anständig Essen
von Karen Duve

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:
Die Autorin Karen Duve beschäftigt sich in Anständig essen mit einem Selbstversuch. Sie möchte mehr auf ihre Lebensweise achten und ein besseres Gewissen gegenüber Tieren und der Umwelt allgemein. Für ihr Experiment beginnt sie mit der Umstellung auf Bio-Nahrung und wird im letzten Schritt sogar zeitweise Frutarierin.

Meinung:
Pro:
- Die Idee der Aufklärung über die Zustände der Massentierhaltung, Klimaerwärmung etc. Hier bietet die Autorin eine gute Bandbreite mit wertvollen Infos.
- Die Tatsache das es ein Selbstversuch ist, kein Hörensagen

Contra:
- Die Art und Weise wie hier die Moralkeule geschwungen wird. Von belehrend bis beleidigend. Zum Thema Moralkeule ein Zitat:
"Bei einer so streng moralischen Lebensführung wie der eines Frutariers reizt es ethisch tiefer agierende Subjekte nun einmal, ein Haar in der Früchtesuppe zu finden"
Damit schießt sie leider genau in die Schiene die Vorurteile gegenüber Vegetariern, Veganern etc. entstehen lässt.
- Die Umsetzung des Selbstversuches. Zwar Bionahrung kaufen, aber statt ums Eck, zig Kilometer zu einem Laden fahren weil der die bessere Auswahl hat. Das macht die eigentlich gute Idee schon wieder zu nichte. Leider zieht sich die mangelnde Konsequenz durch das komplette Buch.

Fazit:
Interessante Thematik schlecht umgesetzt. Wer es schafft wirklich nur den Kern der Aussage wahrzunehmen und über den Rest hinwegzulesen, der könnte Gefallen an dem Buch finden. Wer nur Fakten lesen möchte ohne beleidigenden Fingerzeig der ist bei anderen Werken besser aufgehoben.