Rezension

Gut gemachter Trash, dem aber das gewisse Etwas fehlt

Mystery Girl - David Gordon

Mystery Girl
von David Gordon

Völlig überzogene Handlung mit hohem Trash-Faktor. Wer einen Krimi erwartet, wird enttäuscht. Wer es gerne abgefahren mag, wird es wohl mögen. 2 1/2 Sterne

Inhalt

Sam Kronberg hat es beruflich zu nichts gebracht. Als erfolgloser und ambitionierter Schriftsteller, der nichts schreibt und schon selbst das, was er mal geschrieben hat, nicht mehr versteht, hat er nichts vorzuweisen und er verliert nun auch seinen Brotjob in einem Antiquariat. Dann verlässt ihn seine geliebte Frau Lala und die beiden machen eine Therapie. Er versucht, sie zurückzugewinnen. Schritt 1: einen neuen Job finden. Und schnell wird er fündig und von Privatdetektiv Solar Lonsky als Assistent angeheuert. Er soll eine Frau beschatten: "Mystery Girl". Das tut Sam auch, doch dann eskaliert irgendwie alles...

Meine ausführlichere Meinung

Erzählt wird die Geschichte meist aus Sicht von Sam. Sam ist ein ziemlicher Loser, doch ich konnte irgendwie zumindest zu Beginn mit ihm sympathisieren.

Die eigentliche Geschichte ist eigentlich ein gewagter Mix verschiedener Genres, der Krimi-Aspekt ist relativ klein. Ich denke, klassische Krimileser werden hier ihre Probleme haben. Es dreht sich viel um die Filmwelt Hollywoods, vor allen Dingen um einen fiktiven Kultregisseur von Trashfilmen. Es gibt viele Anspielungen und auch Zitate echter Filme (Sams Filmfreakfreund Milo und seiner Videothek sei Dank), von denen mir die meisten kein Begriff machen. Gerade die Werke des fiktiven Regisseurs werden bis ins kleinste Detail beschrieben und diese Filme sind schon sehr trashig. Gewalt, Blut, Sex in allen Formen, das gehört dazu.

Überhaupt spielt in dem Buch Sex und Gewalt eine große Rolle und es gibt mehr als nur eine Szene, in der es heftig zur Sache geht. Für zartere Gemüter wahrscheinlich nicht gerade angenehm zu lesen. Mir hat es zwar nichts ausgemacht, aber so wirklich überzeugen konnte mich das alles eben auch nicht.

Die Charaktere sind alle sehr überdreht, allen voran der Filmregisseur als auch Privatdetektiv Lonsky. Realistisch, was da alles vorgefallen ist und wie sich die Handlung entwickelt, ist es bei weitem nicht. Eben wieder völlig überzogen und für mich auch nur bedingt unterhaltenswert. Auch wie die einzelnen Figuren zueinander stehen bzw. welche Auffassung von Liebe, dem Leben und anderen Dingen sie haben, ist für mich einfach nicht glaubwürdig. 

Es gibt jedoch einiges an Action und Trashfreunde werden sicherlich gefallen an den brutalen und auch bizarre Art und Weise auch witzigen Gewaltszenen haben. Den angepriesenen Humor habe ich nur selten gesehen - aber vielleicht ist es einfach auch nicht meine Art von Humor.

Der Schluss passt zum Buch: unrealistisch, abgedreht, Fall geloest.

Fazit

Unrealistisch, skurril, trashig: wer das liebt und auch eine gute Portion Sex und Gewalt schätzt, wird das Buch sicherlich schätzen. Wer dagegen viel Krimi, sympathische Figuren und Humor erwartet, wird wohl eher enttäuscht werden. Ich konnte es zwar problemlos lesen, aber bin weder überzeugt noch beeindruckt.

Kommentare

clair kommentierte am 23. Juli 2014 um 11:18

es klingt trotz allem interessant...