Rezension

Handys in der Mikrowelle

Die Füchse von Hampstead Heath -

Die Füchse von Hampstead Heath
von Ben Aaronovitch

Bewertet mit 5 Sternen

Klappentext:

Eine magisch begabte Cousine

Als Peter Grant London wegen einer Ermittlung vorüber­gehend (und höchst wider­strebend) ver­lässt, nutzt Abigail, seine magisch hoch­begabte Cousine, die Gelegen­heit und stürzt sich auf eigene Faust ins magi­sche Aben­teuer. Mit Hilfe einer Bande sprechen­der Füchse will sie dem Ver­schwin­den mehrerer Teen­ager auf die Spur kommen.

 

Rezension:

Abigail genießt ihre Ferien. Eine seltsame Verabredung führt dazu, dass sie einen gleich­altri­gen Jungen kennen­lernt. Auch er war verab­redet, doch die beiden Mäd­chen, die sich mit ihnen treffen wollten, erschei­nen nicht. Wäh­rend sich Abigail und Simon noch wun­dern, erfah­ren sie zufäl­lig, dass die beiden Mäd­chen von der Polizei gesucht wer­den, weil sie von ihren Eltern ver­misst gemel­det wur­den. Als sich dann auch noch ein sprechen­der Fuchs mit Abigail in Ver­bindung setzt, wird ihr klar, dass da etwas Magi­sches am Laufen ist. Dumm nur, dass ihr Cousin Peter, der als Poli­zist für der­artige Ange­legen­heiten zustän­dig ist, gerade dienst­lich in die Provinz ‚ausge­liehen‘ wurde.

Ben Aaronovitch ist mal wieder in der Welt der Flüsse von London unter­wegs. Nach­dem er zusätz­lich zu den Roma­nen der Urban-Fantasy-Reihe um den Magie-Poli­zis­ten Peter Grant in der Ver­gangen­heit schon einige Novellen im Rand­bereich des dor­tigen Gesche­hens ange­siedelt hat, rückt er jetzt Peters Cousine Abigail, die in den Roma­nen schon einige Gast­auf­tritte hatte, in den Fokus. Diese Geschichte spielt zeit­gleich zum 5. Band der Haupt­reihe mit dem Titel „Finger­hut-Sommer“, in dem Peter im Westen Eng­lands unter­wegs ist. Bezo­gen auf den der­zeit letzten (8.) Band „Ein weißer Schwan in Taber­nacle Street“ han­delt diese Novelle also meh­rere Jahre in der Ver­gangen­heit, als Abigail 13 Jahre alt ist. Ganz in der Tradi­tion der Reihe ist Abigail als dies­malige Prota­gonis­tin natür­lich auch die Ich-Erzäh­lerin der Geschichte, die sich selbst als „Geister­jägerin, Fuchs­flüsterin und generelle Unruhe­stifterin“ vor­stellt. Kern der Hand­lung ist es, dass Jugend­liche um das Alter der Prota­gonis­tin herum spur­los ver­schwin­den, um Stunden oder Tage später wieder aufzu­tauchen, ohne sich an etwas erin­nern zu können. Die sprechen­den Füchse, die auch in der Roman­reihe schon in Erschei­nung traten, haben auch schon Ver­dacht geschöpft, können aus Unver­ständ­nis der Men­schen­welt aber nicht ver­stehen, was da abläuft.

Wer die Welt der Flüsse von London kennt, weiß, was er vom Autor stilis­tisch zu erwar­ten hat. Diese Erwar­tungs­hal­tung wird auch hier voll­kom­men erfüllt, wobei Aarono­vitch ver­sucht, die Sprache etwas dem Alter seiner Prota­gonis­tin anzu­passen. Auf­fallend ist, dass es in diesem Buch einige Fuß­noten mit Erläu­ter­ungen gibt, in denen Bei­spiels­weise briti­sche Kinder­fern­seh­sendun­gen, die im Text erwähnt werden, erklärt werden. Auch wenn dies­mal Peters Cousine im Zent­rum des Geschehens steht, ist dieser Aus­flug ins magi­sche London wieder das, was Peter-Grant-Fans erwar­ten. Inklu­sive des typi­schen Aarono­vitch-Humors.

Und um es nicht zu vergessen: Mein ‚Lieblingsthema‘ bei dieser Reihe, die ‚Über­setzun­gen‘ der Titel. Aus „What Abigail Did That Summer“ wird diesmal „Die Füchse von Hamp­stead Heath“ – da kann man wieder­mal nur sagen, dass kein einzi­ges Wort des Titels wört­lich über­setzt wurde.

 

Fazit:

Willkommen im magischen London! Auch ohne Peter treiben Genii Loco­rum und Fluss­göttin­nen ihr Un­wesen. Da muss halt seine kleine Cousine ran!

 

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