Rezension

Hat mich nicht wirklich überzeugt.

Royal, Band 1: Ein Leben aus Glas - Valentina Fast

Royal, Band 1: Ein Leben aus Glas
von Valentina Fast

Bewertet mit 3 Sternen

Meinung:
Ja, ich gebe zu, ich bin ein bekennender Fan der Selection-Reihe und ja, genau dieser Umstand war einer der ausschlaggebenden Punkte, warum ich Royal lesen wollte, denn sowohl Cover als auch Klappentext ließen vermuten, das mich hier eine Geschichte ähnlich im Stil von Selection erwarten könnte. Wie ähnlich sich die beiden dann aber tatsächlich sind, konnte ich vorher nicht ahnen :-/

Die 17-jährige Tanya, die bei ihrer raffgierigen Tante und ihrem gutherzigen Onkel lebt und eigentlich am liebsten zu ihrer großen Schwester und deren Mann ziehen würde, wird von der Tante dazu genötigt, an einer Fernsehshow teilzunehmen, in der zwanzig junge Frauen um die Gunst von vier jungen Männern buhlen. Ziel ist es, sich in der Show die über mehrere Wochen andauert, den Prinzen zu angeln. Doch niemand weiß, welcher der vier Männer der Prinz von Viterra ist, denn niemand hat ihn jemals gesehen. Tanya lässt sich nur deshalb auf das Casting ein, weil ihre Tante ihr einen Deal vorschlägt: Wenn sie im Rennen bleibt und ohne Eigenverschulden ausscheidet, darf sie zu ihrer Schwester ziehen. Tanya ist zunächst alles andere als begeistert, doch sie willigt schließlich ein und geht überraschenderweise als Erste Kandidatin ins Rennen, was ihr einen Haufen Neider beschert. Sie lernt die vier Junggesellen kennen und entwickelt schon bald Gefühle für Phillip, der diese jedoch nicht zu erwidern scheint...

So weit, so gut, klingt doch ganz nett. Ja, und das ist es auch. Aber mehr leider nicht. Die Idee ist zumindest hier in Teil 1 alles andere als neu und "Selection" leider sehr sehr ähnlich. An und für sich wäre das gar nicht so schlimm, denn die Autorin hat durchaus ein paar neue Ideen eingebracht, wie die Glaskuppel über Viterra, aber sie hat leider nichts daraus gemacht. Die Umstände wie es zu Viterrra und der Kuppel kam werden zwar erläutert, hätten allerdings ausführlicher sein dürfen, die Beschreibungen der Gegend sind recht dürftig und der Schreibstil ist sehr sehr einfach gehalten.

Der Plot dreht sich im Wesentlichen darum, wie Tanya zu dem Casting kommt, wie sie von den anderen Teilnehmerinnen gedisst wird und wie sie und Phillip, an dem sie sofort Gefallen findet, sich anzicken oder gemeinsam "in die Sterne gucken". Die Geschichte plätschert so vor sich hin und als es gegen Ende schließlich anfängt, doch noch interessant zu werden, da hört sie plötzlich auf. Mittendrin. Einfach so.

Tanya ist eine Protagonistin mit der ich auf den nur knapp 200 Seiten nicht wirklich warm werden konnte. Für meinen Geschmack verhält sie sich oft ziemlich kopflos und nicht nachvollziehbar. Obwohl sie doch schon fast eine erwachsene junge und auch mutige Frau ist, benimmt sie sich stellenweise sehr kindisch.
Auch die vier vermeintlichen Prinzen kann ich noch nicht wirklich einschätzen. Da haben wir Phillip, der eigentlich total auf Tanya steht, der sich aber irgendwie nicht entscheiden kann ob er sich nun auf sie einlässt oder sie wegstößt was mir ganz schön auf die Nerven ging. Dann ist da der schöne Fernand, der mir mit seiner entspannten Art fast der sympathischste von allen war. Henry kann ich überhaupt nicht einschätzen und Charles ist ein schmieriger Schnösel der jedem Rock hinterher zu jagen scheint.

Einerseits bin ich ja total enttäuscht von dieser wirklich flachen Geschichte, die einfach an zu vielen Stellen, zu viel Ähnlichkeit mit Selection aufweist, andererseits reizt es mich aber auch weiterzulesen, um herauszufinden welchen Lauf die Geschichte nimmt und natürlich auch nicht zuletzt um der Autorin eine zweite Chance einzuräumen.

Fazit:

Leider ist es Valentina Fast nicht gelungen, mich mit "Royal, Band 1: Ein Leben aus Glas" für sich zu gewinnen. Zu viele Ähnlichkeiten mit Selection, sowie eine sehr einfache Schreibweise schmälerten hier eindeutig den Lesespaß. Trotzdem werde ich der Autorin eine zweite Chance geben und auch die Fortsetzung lesen, denn wer weiß wie sich die Geschichte weiterentwickelt.