Rezension

Hat mir gut gefallen

Elmflüstern -

Elmflüstern
von Bettina Owczarski

Bewertet mit 5 Sternen

Giovanni Beck, seine verstorbene Mutter war Italienerin, ist, wie man so schön sagt, aus der Art geschlagen. Sein Vater ein bekannter Schönheitschirurg, hätte es vorgezogen, wenn sein einziger Sohn in seine Fußstapfen getreten wäre und die Klinik übernommen hätte. Nein, der Giovanni musste ja unbedingt Kriminalpolizist werden, was Beck senior und junior nur mäßigen Gesprächsstoff beschert. Nun muss Giovanni mit dem eher mieselsüchtigen Kollegen Wagner Verbrecher jagen, der noch dazu Raucher ist.

 

Diesmal müssen sie vorerst einmal eine sechzehnjährige Schülerin suchen, die augenscheinlich dem häuslichen Elend in Form einer alkoholkranken und überforderten Mutter entfliehen will. Je mehr Erkundigungen die beiden höchst unterschiedlichen Ermittler über das Umfeld des verschwundenen Mädchens einholen, desto sicher sind sie sich, dass es nicht ganz freiwillig verschwunden ist.

 

Meine Meinung:

 

Dieser dritte Fall für KHK Giovanni Beck ist mein Erster von Autorin Bettina Owczarski. Gleich vorweg, die Autorin hat mich auf die beiden Vorgänger 'Elmfeuer' und Elmsühne' neugierig gemacht.

 

Sowohl Beck als auch Wagner stehen mit beiden Beinen im Leben, wenn auch mit unterschiedlichen Charakterzügen. Während es so aussieht, als ob Giovanni Beck vom Leben begünstigt aufgewachsen ist, hat Wagner einen etwas schwierigen Start ins (Berufs)Leben und beneidet Beck ein wenig. Wir Leser können uns ein eigenes Bild machen, ob wir lieber mit Beck oder Wagner tauschen wollten.

 

Doch nicht nur die beiden Ermittler sind sehr gut getroffen, sondern auch das „Hilfspersonal“ dieses Krimi. Da ist zunächst der achtjährige Philipp, der kleine Bruder des verschwundenen Mädchens, der weit über seine Jahre gereift scheint, weil das häusliche Umfeld, Kinder schnell erwachsen werden lässt. Die alkoholkranke Mutter, die niemals erwachsen wurde, ist das krasse Gegenteil zu ihren Kindern. Interessante Charaktere sind Sarah, Giovannis Freundin, und ihre beiden Tanten, die in einem kleinen, renovierungsbedürftigen Schloss leben. Die drei Frauen haben ihr Herz am rechten Fleck. Besonders die beiden Tanten sind echt patente Personen, die selbst die ungeplante Zwillingsschwangerschaft ihrer Nichte nicht aus der Ruhe zu bringen scheint.

 

Der Schreibstil ist flott und lässt sich gut lesen. Die Mischung aus Ermittlung, Gesellschaftskritik und Privatleben ist ausgewogen.

 

Fazit:

 

Diesem bodenständigen Regionalkrimi, der ein gelungener Mix aus Spannung, Liebe und Wortwitz ist, gebe ich gerne 5 Sterne.