Rezension

Herrliche Geschichte, nicht nur für Jugendliche ein Lesehighlight!

Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt - Nicola Yoon

Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt
von Nicola Yoon

Bewertet mit 5 Sternen

Für die gerade 18-jährige Madeline ist das Leben nicht so einfach, wie für andere Jugendliche in ihrem Alter, denn Madeline leidet unter einer sehr seltenen Immunerkrankung, die sie dazu zwingt, in einer vollkommen sterilen Unterkunft zu bleiben. Das bedeutet, dass Madeline noch nie die Welt außerhalb ihres Hauses kennengelernt hat. Sie wird täglich rund um die Uhr überwacht, eine Krankenschwester misst stündlich ihre Werte und ihre Mutter hat einen eigenen Therapieplan entwickelt. Bisher hat das auch alles wunderbar funktioniert, doch dann zieht Olly in das Nachbarhaus ein und mit einem Mal verändern sich Madelines Prioritäten, denn sie möchte nicht mehr zu Hause eingesperrt sein. Sie möchte das Leben genießen und den Jungen von nebenan besser kennenlernen. Dazu ist sie sogar bereit, vor die Tür zu treten und damit alles zu riskieren.

"Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt" aus der Feder von Nicola Yoon ist bereits 2015 veröffentlicht worden, doch dieses Jahr erscheint endlich die Verfilmung im Kino. Aus diesem Anlass wurde das Buch noch einmal neu aufgelegt und mit einem romantischen Cover verfeinert.

„Ich stelle mir außerdem vor, wie ich hoch über der Erde schwebe.
Vom Rand des Alls aus kann ich die ganze Welt auf einmal sehen.
Meine Augen stoßen nicht gegen eine Wand oder eine Tür.
Ich kann den Anfang und das Ende der Zeit sehen.
Ich sehe die Unendlichkeit.“

Romantik ist auch ein wunderbares Stichwort, wenn es um die Beschreibung des Romans geht, der mit genau der richtigen Prise an Gefühl, Dramatik und Aufregung in Szene gesetzt worden ist. Doch zuvor werfen wir einen Blick auf die junge Protagonistin, die dieses Werk erst so reizvoll macht.

Madeline ist eine herzliche, sympathische und liebenswerte Person, die der Leser gerne ins Herz schließt. Ihre Krankengeschichte haben ihr bisheriges Leben geprägt und sie einsam werden lassen. Obwohl gerade zu Beginn die traurige Erkenntnis noch nicht ganz so sichtbar ist, wird das im Laufe der Handlung immer deutlicher. Außer ihrer Krankenschwester Carla und ihrer Mutter hat sie keine Kontakte zu anderen Menschen. Sie hat keine Freunde, keine Familie oder Bekannte. Sie lernt, liest und verbringt ihre Freizeit mit ihrer aufopferungsvollen Mutter, die ihr ganzes Leben auf Madeline abgestimmt hat.
Doch ganz langsam erwacht Madeline und möchte einfach mehr erleben. In dem Augenblick, als sie Olly kennenlernt, ist nichts mehr so, wie es mal war. Es ist fast so, als wäre sie endlich aufgewacht.

„Ich war glücklich, bevor ich ihm begegnet bin.
Aber jetzt bin ich lebendig und das ist etwas ganz anderes.“

Die Handlung ist sehr emotional, aber auch realistisch beschrieben worden. Der Leser kann sich leicht in Madelines Erlebnisse einfinden und einfühlen. Es ist also einfach, sich alles lebendig vorzustellen und durch die bildlichen Darstellungen der Autorin wird die junge Hauptperson zu einer festen Größe.
Zur Darstellung muss auch noch kurz angemerkt werden, dass das Buch immer wieder durch kleine Zeichnungen und durch Tagebuch-Einträge ergänzt wurde. Das bedeutet, dass der Leser das Buch rasch lesen kann und sich schnell mit der Protagonistin verbinden kann.

Herrliche Geschichte, nicht nur für Jugendliche ein Lesehighlight!

Mein persönliches Fazit:
Diese Geschichte geht unter die Haut.
Madeline ist ein großartiger Charakter, die ihre Rolle perfekt verkörpert. Zusätzlich wurde die tragische Komponente bildlich und lebendig eingefangen, weshalb ich mich perfekt in die Szenerie hineinversetzen könnte. Das Buch hat mich perfekt unterhalten, mich regelmäßig überrascht und mitgerissen. Ich hätte noch stundenlang weiterlesen können und bin nun sehr neugierig, wie die cineastische Umsetzung gelungen ist.
Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung für alle, die sich gerne mal in eine andere Welt versetzen lassen und über ihren Tellerrand hinausblicken können.