Rezension

Hervorragendes Hardcover: Endgültig

Endgültig - Andreas Pflüger

Endgültig
von Andreas Pflüger

Bewertet mit 4 Sternen

Spannende Geschichte mit unterhaltsamem Einblick in Vergangenheit und Privatleben einiger sympathischer Ermittler, hauptsächlich in Berlin angesiedelt und interessante Erkenntnisse zum Thema Sehbehinderung/Blindsein vermittelnd.

Ein wirklich sehr spannender, überwiegend in der deutschen Hauptstadt angesiedelter Roman! Unter den "Guten" fand ich recht bald einige, die mir besonders am Herzen lagen, in erster Linie natürlich die Protagonistin Jenny. Die Arbeit von ihr und ihren Kollegen wurde glaubwürdig geschildert, wenn mir auch selbstverständlich jederzeit bewusst war, dass es sich um einen Roman handelt und solche Fälle nicht das "tägliche Brot" darstellen. Trotzdem war es irgendwie ein gutes Gefühl, zu wissen, dass es derartige Institutionen gibt, gerade die GSG 9 wurde ja in Mogadischu bekannt.
 Hervorzuheben gilt es in meinen Augen auch, wie gründlich der Autor sich mit dem Thema "Blindheit" offensichtlich auseinandergesetzt haben muss, denn er bringt die Orientierungshilfe durch Schallwellen ebenso zur Sprache wie alltägliche Probleme blinder Menschen im Umgang mit Sehenden, beispielsweise wenn diese sie gutmeinend auf der Straße einfach mal so am Ellenbogen fassen und über die Straße schieben, was den Sehbehinderten mindestens erschreckt, manchmal aber auch in eine Richtung drängt, in die er zu diesem Zeitpunkt gar nicht wollte.
 Ab einem bestimmten Zeitpunkt machte sich in mir ein gewisser Verdacht breit, der sich im übrigen bestätigte, es war also vielleicht einen Tick zu vorhersehbar; außerdem war mir die große Erklärung zum Stichwort "Eisauge" einen Hauch zu ausführlich, was ich zwar nicht als gravierend schlimm empfand, aber der Grund dafür ist, dass ich trotz des erwähnten tollen Spannungsbogens nicht die volle Anzahl an Sternen vergab.
 Die Auflösung als solche war nachvollziehbar und gefiel mir.
 Gewünscht hätte ich mir vielleicht noch ein Lesebändchen und vor allem Orts- und Zeitangaben, denn es ging ziemlich viel hin und her und die häufigen Bemühungen, festzustellen, wo wir denn nun gerade wieder gelandet sind, störten mich doch gelegentlich in meinem Lesefluss.
 Einige kleine Fehler fielen mir vor allem um Seite 100 herum auf, aber das war in einem vergleichsweise geringen Ausmaß der Fall. Offen blieb für mich allerdings die Bedeutung des Titels "Endgültig".
 Cover und Einband waren ansprechend.
 Es war mein erstes Buch dieses Autors, aber ich würde gern weitere Bücher von ihm kennen lernen.