Rezension

Himmelhoch jauchzend - zu Tode betrübt

Leuchtturmtage - Anni Deckner

Leuchtturmtage
von Anni Deckner

Bewertet mit 5 Sternen

Das Cover mit dem Leuchtturm hat mir sehr gut gefallen, Meer, Wellen, Dünen, damit assoziiere ich Urlaub, Wellness, Entspannung. 
Stella, die Protagonistin des Buches, eine gemütliche XXL Frau, wird nach 15jähriger Ehe kurz vor Weihnachten von ihrem Mann verlassen und damit nicht genug, er fordert sie auf, das gemeinsame Haus in Hessen zu verlassen. Stella nimmt ihren Mut zusammen, packt ein paar Sachen und „entführt“ das geliebte Wohnmobil ihres Ehemanns, um mit Sack und Pack in ihre Heimat, nach Westerhever an der Nordseeküste zu fahren, wo ihr Bruder Sam den ehemals elterlichen Hof bewirtschaftet. Auf der abenteuerlichen Fahrt im Winter über verschneite Straßen nimmt sie den per Anhalter reisenden Hauke mit und wird Zeugin eines Unfalls, bei dem sie mit selbstlosem Einsatz hilft. Bei ihrem Bruder angekommen, trifft sie den Tierarzt Michael wieder, der mit ihr damals zusammen zur Schule gegangen ist. Michael fühlt sich zu ihr hingezogen, doch auch Hauke möchte mehr als nur Freundschaft und stürzt Stella damit in ein gewaltiges Gefühlschaos. Damit nicht genug, findet Stella auf dem Dachboden des Hofes in Vergessenheit geratene Briefe ihrer verstorbenen Mutter, zankt sich mit Hans, dem alten Knecht auf dem Hof und übernimmt ein Cafe in St. Peter Ording, um sich selbst ein neues Leben aufzubauen und ihr Bruder Sam outet sich. 

Nachdem ich angefangen hatte zu lesen, konnte ich nicht mehr aufhören und habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Anni Decker, die Autorin des Buches versteht es meisterhaft, die Charaktere so darzustellen, dass der Leser Teil der spannenden Handlung wird, man fiebert mit Stella, man lacht und weint mit ihr. Die Überschriften der einzelnen Kapitel sind auf dem Punkt. 
Ein wunderschönes Buch, um den trüben, grauen Wintertagen zu entfliehen.