Rezension

Humorvoll und spritzig

Eine Frage der Chemie -

Eine Frage der Chemie
von Bonnie Garmus

Bewertet mit 5 Sternen

Autorin: Bonnie Garmus, Genre: Historische Fiktion, Humor, ISBN:978-3-492-07109-3, 7. Auflage 2022, 462 Seiten, Preis Hardcover € 24,00

Elizabeth Zott ist eine Frau mit dem unverkennbaren Auftreten eines Menschen, der nicht durchschnittlich ist und es nie sein wird. Doch es ist 1961, und die Frauen tragen Hemdblusenkleider und treten Gartenvereinen bei. Niemand traut ihnen zu, Chemikerin zu werden. Außer Calvin Evans, dem einsamen, brillanten Nobelpreiskandidaten, der sich ausgerechnet in Elizabeths Verstand verliebt. Aber auch 1961 geht das Leben eigene Wege. Und so findet sich eine alleinerziehende Elizabeth Zott bald in der TV-Show „Essen um sechs“ wieder. Doch für sie ist Kochen Chemie. Und Chemie bedeutet Veränderung der Zustände … (Klappentext)

Bonnie Garmus Protagonistin Elizabeth Zott ist eine bodenständige Frau, die genau weiß was sie will. Im Amerika der 60er Jahre tragen Frauen Hemdblusenkleider und treten Gartenvereinen bei. Nicht so Elizabeth Zott, sie ist Chemikerin, eine der besten, was niemand erkennt und plant großes. Der Mann, den sie heiraten wird, ist ebenfalls Chemiker, ein Nobelpreis verdächtiger und passionierter Ruderer. Bevor sie ein Kind zeugen, verguckt sich ein räudiger Straßenhund in Elizabeth, den sie Halbsieben nennt, weil er ab halbsieben nicht mehr von ihrer Seite wich. Elizabeth wird ihre Tochter, die ebenso klug ist wie ihre Mutter und Halbsieben, allein erziehen. Sie findet in ihrer Nachbarin eine wunderbare Haushaltshilfe und wird Moderatorin in der TV-Kochshow “Essen um sechs”.

Bonnie Garmus Debütroman ist geistreiche, witzige Unterhaltung auf höchstem Niveau. Sie hat eine Heldin geschaffen, die ihrer patriarchalen Welt, voller Nebenbuhler, die glauben besser zu sein als sie, den Kampf ansagt. Die ganze Geschichte ist eine schöne Idee, die Bonnie Garmus brillant umgesetzt hat. 

Fazit: Den Kritiken “Schlaue Frau trifft schlauen Mann und bekommt schlaues Kind”, “Liest sich amüsant, wirkt aber manipulativ” zum Trotz, habe ich mich selten so gut unterhalten gefühlt.

Übersetzung aus dem Englischen von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann.

Bonnie Garmus Debütroman ist für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert.