Rezension

Humorvoller und spannender Krimi!

Mord am Lord - B. a. Robin

Mord am Lord
von B. a. Robin

Bewertet mit 5 Sternen

Theo muss Josie aufgrund einer verlorenen Wette in das verregnete England begleiten. Das Ziel ihrer Reise: Das Agatha-Christina Sotheby Museum. Da diese Schriftstellerin Josies Lieblingsautorin ist, kann sie sich kaum beherrschen als die Sprache auf das mysteriöse Manuskript des nicht zu Ende geschriebenen Kriminalromans “Der Tote in der Bibliothek” fällt. Als die Museumsführung beginnt verlieren Josie und Theo jedoch den Anschluss zur Gruppe, sodass Josie, die eine Abkürzung zu kennen glaubt, die Richtung angibt und sie so zu einer ungewöhnlich kleinen Stahltür gelangen.
Kaum treten sie aus der Tür,  stehen sie auf einer wunderschönen grünen Wiese und Nichts zeugt mehr vom eben heruntergeprasselten Regen. Doch ist noch etwas merkwürdig: Die gesamte Parkanlage sieht anders aus als die Wiese, die sie um zum Museum gelangen zu können, überqueeren mussten. Darüber hinaus war das Haus zuvor aus Backstein gewesen, während es nun aus Granit gebaut ist. Als die Freunde dann noch auf eine im Stile der 1920er Jahre gekleidete Frau treffen, die die beiden mit Miss Rutherford und Mr. Stringer begrüßt, ist die Verwirrung groß.
Die vollkommen begeisterte Josie und der nicht ganz so faszinierte Theo sollen den Mord an Lord Westholm aufklären. Außerdem besteht darin ihre einzige Möglichkeit, um aus dem unvollendeten Roman Agatha-Christinas zu gelangen.
Doch dabei besteht die Schwierigkeit nicht nur darin, sich wie Miss Rutherford und Mr. Stringer zu verhalten; schließlich ist der Fall sehr knifflig..
Und wie viele Kriminalromane haben wir bisher gelesen, bei denen es der Täter bei einer Leiche belassen hat?

Als großer Freund der Miss Marple-Filme mit Margaret Rutherford war ich sehr begeistert, als ich über dieses Buch gestolpert bin. Ich war ganz gespannt auf das Buch und kann vorwegnehmen, dass es mich keineswegs enttäuscht hat. ;)
Der Schreibstil ist humorvoll und sehr packend; das Buch lässt sich sehr flüssig lesen. Die Charaktere waren sehr schön gezeichnet und alle etwas mysteriös, sodass einem direkt mehrere Verdächtige in den Sinn kamen. Josies Begeisterung konnte ich auch nachvollziehen, ich selber habe auch schon die Drehorte der Filme in England besucht und war ganz entzückt. Was mir bezüglich der Personen auch sehr gefallen hat, ist das Personenverzeichnis zu Beginn, das mir wirklich sehr geholfen hat.
Außerdem tauchten beim Lesen immer wieder Bilder aus den Miss-Marple-Filmen vor meinem inneren Auge auf, zum Beispiel wenn die Telefonniesche als Versteck dient..
Und, wie es bei einem guten Krimi sein muss, wäre ich nicht auf die Täterin gekommen, doch nach der Auflösung des Falls war alles ganz schlüssig geklärt.

B.a. Robins pendelt zwischen München und Irland, wo sie auch auf den Namen B.a. Robin kam. Denn immer wenn sie sich über Stromausfälle, Ratten oder Ähnliches beklagt hatte, bekam sie den Ausspruch “be a robin” zu hören, da sie unbekümmert wie ein Singvogel sein sollte.

Ich kann dieses Buch allen Miss-Marple- und Margaret-Rutherford-Fans sehr empfehlen! Kopfkino und ein spannendes Lesevergnügen sind mit diesem Buch sicher- ich bin begeistert!