Rezension

Hurra für Margaret: Ein tolles Trilogieende!

Die Geschichte von Zeb - Margaret Atwood

Die Geschichte von Zeb
von Margaret Atwood

Bewertet mit 5 Sternen

Margaret Atwood hat einen neuen Fan: mich. Entdeckt Margaret Atwood! Sie ist unglaublich witzig! Wobei ich keine Kalauer meine, ihr Humor ist viel, viel feiner, ausgefeilt eben und umwerfend!

Das Ende einer Trilogie erfordert Fingerspitzengefühl und viel Talent, es muss spannend sein und unterhaltsam, lose Fäden zusammenbinden und mit noch manchen guten Idee aufwarten, damit man die Leserschaft nicht enttäuscht, die man mit zwei Vorbänden buchstäblich geflasht hat!

Margaret Atwood hat auch im dritten Band gute Ideen und hat besonders durch das Ende, das weder süßlich noch düster ist, bezaubert. Das muss man erst mal hinkriegen.

Da sich Zebs Geschichte (deutscher Titel) mit der Geschichte der vielseitigen Hauptprotagonistin Toby im zweiten Band überschneidet, ist die Autorin immer wieder weit zurück gegangen, um lose Enden aufzunehmen und sie ins Ganze zu verweben. Das ist ihr großartig gelungen, doch da und dort wäre man lieber in der spannenden Gegenwart geblieben, die sich doch so sehr verändert hat, zumal man gar nicht alle Fäden vernäht hätte haben müssen. So ein paar lose Zipfel, hätte man akzeptieren können. Die Zukunft wäre es gewesen, die mehr interessiert hätte. Nun, einige Ausblicke gibt es durchaus! Und die sind nicht ohne!

Alles in allem hat die Autorin die Maddaddamtrilogie prima zu Ende geführt und so wurde Margaret Atwood wegen ihres absoluten Sprachvermögens und ihrer kreativen Einfälle, es sprudelt bei ihr geradezu wie aus einer nicht zu erschöpfenden tiefen, klaren Quelle, eine meiner Lieblingsautoren. Wenn sie im dritten Band ein ganz winziges bisschen abfiel, weil man von Toby her dann doch das eine oder andere schon kannte, dann nur gegen sich selbst. Nicht aber gegen andere Autoren! Deshalb bleibt es bei der vollen Punktzahl.

Nicht unerwähnt sollten noch Atwoods Witz und Esprit sein! Große Klasse!

Die Serienreihenfolge Oryx and Crake / The year of the flood / MaddAddam (dt.: Oryx und Crake / Das Jahr der Flut / Die Geschichte von Zeb) sollte man unbedingt einhalten, sonst verdirbt man sich den ganzen Spaß und hat viel weniger zu lachen und zu staunen!

Fazit: Margaret Atwood hat in jeder Hinsicht überzeugt und die MaddAddam-Romane waren definitiv nicht die letzten Romane, die ich von ihr lese.

Kategorie: Dystopie /SF.
Verlag: Berlin Verlag, 2014
 

Kommentare

katzenminze kommentierte am 26. Juli 2016 um 13:14

Oh wie toll, du hast die Trilogie gelesen! Ich habe von Atwood Der Blinde Mörder gelesen und war total begeistert. Und jetzt liegt schon lange Das Jahr der Flut bei mir rum. Zum Glück habe ich vor Lesestart noch mitbekommen, dass es der Zweite Teil einer Trilogie ist. Und leider tue ich mich mit Reihen immer sehr schwer.

Schön, dass du auch so begeistert von Margaret Atwood bist. Dann werde ich mich demnächst doch mal an Oryx und Crake heranwagen. Dankeschöööön! ^.^

wandagreen kommentierte am 27. Juli 2016 um 18:05

Die Trilogie liest sich schnell und es lohnt sich wirklich, von vorne anzufangen! Viel Spaß! // Grds sollten Reihen viel besser gekennzeichnet werden. Denn wer es nicht weiß, weiß es eben nicht.