Rezension

Ich bin der Regen.... überraschender Jugendthriller

Regen am Valentinstag - Deborah Schirrmann

Regen am Valentinstag
von Deborah Schirrmann

Bewertet mit 5 Sternen

<<Er nickte nachdenklich. Vielleicht hätte ich es da schon sehen müssen, die Sache mit Pete. Aber ich war blind. Ich bin es heute noch.<< '

Es ist nie einfach die Neue an der Schule zu sein; aber bei June läuft es noch schlimmer als erwartet, denn am Abend vor dem ersten Schultag gab es eine sehr unschöne Begegnung mit der "Schulkönigin" und ihrem Freund. Die Folge, jeder zeigt ihr die kalte Schulter oder hat höchstens einen gemeinen Spruch auf Lager.

Nur Pete scheint das alles nicht zu interessieren. Er ist der Einzige, der sich ganz normal mit ihr unterhält und zu dem sie sich in der Mittagspause setzen kann. Ohne ihn wäre sie vollkommen verloren. Als sie erfährt, dass seine Schwester letztes Jahr am Valentinstag bei einem Unfall starb, wird June plötzlich nicht mehr nur von allen angefeindet, sondern regelrecht bedroht.

Und als wäre das alles nicht schon schlimm genug, sind da auch noch diese ständigen Kopfschmerzen, als ob jemand mit einem Skalpell in ihrem Schädel hantiert....

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Wow, was für eine Überraschung. Bei einem Roman, der am 14.02. erscheint und dann auch noch das Wort "Valentinstag" im Titel trägt, ist man ja irgendwie automatisch ein wenig auf Romantik und Liebesgeschichte eingestellt... ...um sich dann ganz unvermittelt in einem nervenaufreibenden Psychothriller wiederzufinden.

Deborah Schirrmann hat mit ihrem Erstling den Carlsen Impress Autorenwettbewerb zum fesselndsten Valentinstagsroman gewonnen und damit eine Veröffentlichung ihrer Geschichte. Zugegeben, aufgrund dieses Hinweises war ich zunächst ein wenig skeptisch. Hatte ich mir hiervon frische Ideen und eine unverbrauchte Geschichte versprochen, war ich bzgl. Schreibstil und Niveau etwas zweifelnder unterwegs. Doch völlig unberechtigt! "Regen am Valentinstag" hat sich als Überraschungspaket auf ganzer Linie entpuppt.

Ein sehr angenehmer und flüssiger Schreibstil - es gibt absolut keine Hänger oder Längen. Aufgrund des Aufbaus der Geschichte geht es nämlich gleich richtig los. Und somit ist der Spannungsbogen von Anfang an vorhanden und bleibt bis zum Schluss auch kontinuierlich hoch. Ja, man ahnt vielleicht hier etwas, hat da so eine Vermutung und dann erwischt es einen doch hinterrücks und eiskalt. Hut ab! Das war schon sehr beeindruckend.

Fazit: Ein fesselnder Jugendthriller einer noch recht unbekannten Autorin, von der wir aber bestimmt noch sehr viel lesen werden.