Rezension

Ich bin sprachlos

Der Architekt - Jonas Winner

Der Architekt
von Jonas Winner

Der Inhalt:

Ben Lindenberger ist Drehbuchautor und Journalist. Schon lange läuft in seinen Job nicht mehr alles rund und als er von dem Prozess gegen den Berliner Stararchitekt Julian Götz hört, der angeklagt wird seine Frau und seine beiden kleinen Töchter, Nachts im Schlaf, bestialisch ermordet zu haben, wittert Ben seine Chance. Er möchte darüber ein Buch schreiben. Leider merkt er erst viel zu spät, auf was er sich da eingelassen hat und in was er da hineingezogen wird.
Das Cover:

Die Grundfarben des Covers sind Schwarz und Weiß. Die abwechselnde Anordnung der beiden Farben hat etwas hypnotisches, was auch sehr gut zum Inhalt des Buches passt. In der Mitte, auf Schwarzem Grund steht in weißer Schrift der Name des Autors. In der Mitte prangt in einem leuchtendem Rot, der Titel des Buches. Als etwas besonderes würde ich dieses Cover jetzt nicht beschreiben, aber mir gefällt es sehr gut und es macht auf jeden Fall neugierig aufs Buch.

Meine Meinung:

Die Geschichte wird im Präsens erzählt. Auch wie in den meisten anderen Thrillern, gibt es auch hier wieder mehrere Handlungsstränge. Der erste befasst sich mit Ben und wie er den Prozess um Julian Götz verfolgt und sein Buch schreibt. Der andere handelt von einer gewissen Mia, die an einen Ort gefangen gehalten wird. Anfangs kann man sich gar nicht vorstellen was diese beiden Stränge miteinander zu tun haben, am Ende wird dann aber die verzwickte Handlung aufgelöst.

Der Hauptprotagonist in diesem Buch ist Ben. Ich muss ehrlich gestehen das ich mit ihm nicht ganz warm geworden bin und er mir regelrecht unsympathischer wurde. Bei ihm geht es in erster Linie um Frauen, dann wieder Frauen und wieder Frauen. Kein Rock scheint vor ihm sicher zu sein. Auch wurde er meiner Meinung nach etwas platt dargestellt und es fehlte eindeutig der Tiefgang. Die einzelnen Handlungsstränge von Ben ließen sich auch größtenteils nicht wirklich nachvollziehen und ich habe mich oft gefragt, was in seinem Kopf wirklich vor sich geht.

Julian Götz ist in meinen Augen ein interessanter Charakter. Er hat in seinem Leben sehr viel erreicht, er ist beruflich erfolgreich und hat eine Frau und zwei Töchter. Scheint eigentlich alles perfekt zu sein, bis seine Familie ermordet wird und er deswegen beschuldigt wird. Erst später bekommt man mit, wie berechnend und manipulativ Julian doch ist und das nicht alles so ist wie es scheint.

Den anderen Charaktere des Buches fehlte auch eindeutig der Tiefgang und mir wurde keiner so recht sympatisch. Auch waren die einzelnen Handlungen der Charaktere nicht nachvollziehbar und ich musste teilweise mit dem Kopf schütteln. Was geht zum Beispiel in dem Kopf des Bruders der ermordeten Frau vor, wenn er im Garten mit seinen Kinder spielt und ihnen hinterherläuft und schreit "Ich ersteche euch". In meinen Augen ist das einfach nur krank und nicht wirklich nachvollziehbar.

Wenn ich einen Psychothriller lese, erwarte ich natürlich das mich die Geschichte fesselt und mir Gänsehaut verursacht. Dies ist hier allerdings nicht geschehen. Die meiste Zeit schleppt sich die Geschichte nur so dahin und ich musste mich wirklich zwingen weiter zu lesen. An manchen Stellen wiederum hat sich die Spannung nur so überschlagen, wurde dann aber wieder ruckartig abgebremst und es wurde wieder langwierig beim lesen. Vom Klappentext her, hätte ich mir eine spannende und klasse Story vorgestellt. Auch hier wurde ich enttäuscht, Spannung kommt wirklich sehr wenig vor und die Story ist nicht wirklich nachvollziehbar. Die Story war viel zu verwirrend und ich musste mich oft fragen ob ich mich nun nicht verlesen habe.

Mein Fazit:

Mit Psychothriller hat dieses Buch eindeutig nichts am Hut. Anstand Spannung und Nervenkitzel hat mich dieses Buch nur gelangweilt und ich musste mich von Seite zu Seite zwingen, weiter zu lesen. Die Story war nicht nachvollziehbar und mit den Protagonisten bin ich nicht wirklich warm geworden. Für mich ist dieses Buch ein glatte Enttäuschung und ich vergebe 2 von 5 Sternen.

Kommentare

jellybear kommentierte am 15. September 2013 um 15:47

Ich habe das Buch anhand des vielversprechenden Klappen-Textes gekauft.

Insgesamt fand ich das Buch nicht wirklich fesselnd. Eine Erzählung, die vor sich hin plätschert und keine wirklichen Spannungsbogen hat. Es wird so viel erzählt, ist verzweigt, so dass man mit der Zeit die Frage vergisst, wer denn nun Familie Götze umgebracht hat.

Idee gut, Umsetzung ausbaufähig.